Die Technik des Tunnelvortriebs stellt besondere Anforderungen an die Stabilität der Tunnelröhre, die u. a. von der zeitabhängigen Festigkeits- und Steifigkeitsentwicklung des eingesetzten Ringspaltverfüllmaterials abhängt. Um das Materialverhalten mit Hilfe von Finite-Elemente-Berechnungen analysieren zu können, fehlt es oft an verlässlichen Materialparametern, wie dem Elastizitätsmodul oder dem Steifemodul, die durch Annahmen ersetzt werden. Diese Annahmen basieren meist auf Abhängigkeiten zwischen Materialparametern auf Basis der Betontechnologie, welche bei Ringspaltverfüllmaterialien ungenau sein können, da sich deren Verfestigungs- und Erhärtungscharakteristik von Normalbetonen wesentlich unterscheidet. Entsprechend ist es von großer Bedeutung, das zeitabhängige Materialverhalten des Ringspaltverfüllmaterials differenziert abzubilden, um eine ausreichende Stabilität der Tunnelröhre sicherzustellen. Für eine effektive und robuste Verwendung von Zwei-Komponenten-Mörteln ist es daher wichtig, die bautechnisch relevanten Materialkennwerte frühzeitig labortechnisch zu erfassen. Hierfür wird in der Veröffentlichungin tunnel 2/23 anhand zweier Projekte die Ermittlung der bodenmechanischen Parameter „Kohäsion und Steifemodul“ als ergänzende Materialparameter für Zwei-Komponenten-Mörtel vorgestellt.
mehr