Durchstich am Bözbergtunnel
Wichtiger Meilenstein für den 4-Meter-Korridor: Am 29. November 2017 hat die Tunnelbohrmaschine die letzten Meter des Bözbergs in Effingen durchstoßen. Wegen des instabilen Felses beim Portal bestand die Gefahr von Steinschlägen oder Hangrutschungen. Deshalb haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) für den Durchstich am Portal besondere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. In unmittelbarer Nähe des neuen Tunnelportals in Effingen verläuft die heutige Stammstrecke. Diese wurde mit einer temporären Abrollschutzwand geschützt. Während des Durchstichs wurde der Hang permanent von Messinstrumenten überwacht. Zudem wurde eine Nothalteeinrichtung installiert, damit bei einem Abrutschen des Gerölls die Stammstrecke sofort hätte gesperrt werden können. Die Tunnelbauspezialisten bereiteten einen zusätzlichen Rohrschirm vor. Dies verhinderte auch ein Zurückfahren der Tunnelbohrmaschine, um das Portal für einen offiziellen Durchstich mit geladenen Gästen am 13. Dezember 2017 zu sichern.
Bis 2020 planen die SBB die Realisierung des 4-Meter-Korridors auf der gesamten Gotthard-Achse, um auch Sattelauflieger mit einer Höhe von 4 m auf der Bahn transportieren zu können. Der Neubau des Bözbergtunnels ist dabei das größte Einzelprojekt mit einer Investitionssumme von rund 350 Millionen Franken. Neben dem bestehenden zweispurigen Bözbergtunnel wird bis 2020 eine parallele, knapp 2,7 km lange Doppelspurröhre entstehen. Der alte Tunnel soll nach Inbetriebnahme des Neubaus innerhalb von zwei Jahren zu einem Dienst- und Rettungsstollen umgebaut und durch fünf Querschläge angebunden werden.