Tunnelbohrmaschine für SuedLink-Elbquerung übergeben
Das Netzausbauprojekt SuedLink der beiden Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW wird nach Fertigstellung Strom über 700 km von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Großgartach in Baden-Württemberg transportieren. Hierfür wird auch die Elbe mit einem rund 5,2 km langen Tunnel unterquert. Die Maschinentechnologie für das ElbX genannte Teilstück kommt von Herrenknecht und wurde im Juli an die Netzbetreiber und die ARGE Tunnel Elbx (Porr und Wayss & Freytag) übergeben.
Werksabnahme der Tunnelbohrmaschine mit Vertretern der ARGE Tunnel ElbX (PORR GmbH & Co. KGaA und Wayss & Freytag Ingenieurbau AG), des Netzbetreiber TenneT TSO GmbH und der Herrenknecht AG
Credit/Quelle: Herrenknecht AG
SuedLink ist eine von mehreren in Deutschland geplanten Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ). Die „Stromautobahn“ soll zukünftig die norddeutschen Windkraftgebiete mit den Industriestandorten Bayerns und Baden-Württembergs verbinden. Damit das gelingt, gilt es zunächst die Elbe zu unterqueren. Dieser Teilabschnitt ist ein Schlüsselprojekt der Erdkabelleitung. Im Auftrag des Übertragungsnetzbetreibers TenneT baut die ARGE Tunnel ElbX, einen rund 5,2 km langen Tunnel von Wewelsfleth (Schleswig-Holstein) nach Wischhafen (Niedersachsen). Der Tunnel wird sechs 525-kV-Erdkabel und die dazugehörende Gebäude-, Sicherheits-, Leit- und Überwachungstechnik sowie Schienen für die bei Wartung und Reparaturen nötigen Tunnelfahrzeuge aufnehmen.
Mixschild bohrt 20 Meter unter der Elbe
Die Herrenknecht AG hat von der ARGE Tunnel ElbX, bestehend aus Porr GmbH & Co. KGaA und Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, den Auftrag für eine speziell auf die Projektanforderungen ausgerichtete Tunnelbohrmaschine (TBM) erhalten. Sie wird auf ihrem Weg unter der Elbe wechselhafter Geologie aus Ton, Klei, Torf, Sand, Kies sowie Steinen und Findlingen begegnen. Die Mixschild-TBM hat 4900 mm Durchmesser, ist 190 m lang und wiegt insgesamt 700 t. Johannes Faißt, Projektmanager bei Herrenknecht erklärt: „Der ElbX-Tunnel mit seinem heterogenen Baugrund, hoher Wasserdurchlässigkeit und dem Wasserdruck unter der Elbe ist eine besondere Herausforderung, die uns und unsere Technologien anspornt.“
Der hochkomplexe Mixschild, eine Entwicklung von Herrenknecht, ist gegen den Wasserdruck 20 m unter der Elbe mit einem mehrfachen Dichtungssystem abgedichtet. Die TBM gräbt nicht nur den Tunnel, sondern baut ihn gleichzeitig auch mit Tübbingen, aus. Der Tunnel wird einen Innendurchmesser von 4 m und einen Außendurchmesser von 4,60 m haben.
Vortrieb soll Ende 2024 beginnen
Nach der Werksabnahme wird die Maschine demontiert, nach Schleswig-Holstein transportiert, in Einzelteilen in die Schachtbaugrube gehoben und montiert. Gegen Ende des Jahres 2024 soll die TBM dann ihre Arbeit aufnehmen.