Durchschlag am Steinbühltunnel ein halbes Jahr früher als geplant
Ein halbes Jahr früher als geplant, erfolgte am 21. September 2015 der Durchbruch des Steinbühltunnels am Portal Todsburg. Beim offiziellen Festakt in Hohenstadt am 6. November konnte Georg Brunnhuber, Vorsitzender des Vereins Bahnprojekt Stuttgart–Ulm unter anderem den baden-württembergischen Landesminister für Finanzen und Wirtschaft, Nils Schmid, den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Norbert Barthle, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH, Manfred Leger, den Geschäftsführer (COO) der Porr AG, Hans Wenkenbach sowie den Bürgermeister von Hohenstadt, Günter Riebort als Gäste begrüßen.
Der Steinbühltunnel ist einer von zwei Tunneln im rund 15 km langen Planfeststellungsabschnitt 2.2 auf der Neubaustrecke (NBS) Wendlingen–Ulm. In diesem Abschnitt erklimmt die NBS die Schwäbische Alb. Der Großteil des Anstiegs wird dabei im 8,8 km langen Boßlertunnel bewältigt – dem längsten Tunnel der NBS. Bei Wiesensteig tritt die Trasse kurzzeitig an die Oberfläche, um auf zwei eingleisigen Brücken das Filstal in rund 85 m Höhe zu queren. Der übrige Anstieg wird im 4,8 km langen Steinbühltunnel bewältigt. Dabei werden Steigungen zwischen 17 und 25 ‰ überwunden.
„Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, dass der erste der großen acht Tunnel die bergmännischen Arbeiten nun abgeschlossen hat“, erklärte Brunnhuber beim Festakt. Manfred Leger ergänzte: „Meine Hochachtung gilt den Mineuren und den Ingenieuren von Bahn und Baufirmen. In welchem Tempo der Tunnel hergestellt wurde, obwohl die Verhältnisse am Albaufstieg ja durchaus als geologisch eher schwierig gelten, ist beeindruckend. Mit der Leistung haben alle entscheidend dazu beigetragen, dass wir am Ende dieses Jahres nahezu ein Drittel aller Tunnel des gesamten Projektes bereits gegraben haben.“ Für Hans Wenkenbach wurde beim Bau des Steinbühltunnel eines ganz besonders deutlich: „Auch in einem herausfordernden Umfeld kann ein Projekt ohne Verzögerungen und vermeidbare Zusatzkosten erfolgreich umgesetzt werden, wenn Auftraggeber und Auftragnehmer auf Augenhöhe kommunizieren.“
Am Tag nach dem Festakt zum Durchbruch zeigte sich das große Interesse der Bürger am Fortschritt des Projekts: Gut 6000 Besucher nahmen die Gelegenheit zur Baustellenbesichtigung wahr.
Die „Großen Acht“ Tunnel
des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm:
1. Fildertunnel (Länge: 9468 m; S21; PFA 1.2; nach Fertig-
stellung der drittlängste Eisenbahntunnel Deutschlands, Stand: 30. Oktober 2015)
2. Boßlertunnel (Länge: 8806 m; NBS; PFA 2.2; nach Fertig-
stellung der fünftlängste Eisenbahntunnel Deutschlands, Stand: 30. Oktober 2015)
3. Albvorlandtunnel (Länge: 8176 m; NBS, PFA 2.1ab)
4. Albabstiegstunnel (Länge: 5940 m; NBS; PFA 2.4)
5. Tunnel Ober-/Untertürkheim (Länge: 5730 m; S21; PFA 1.6a)
6. Steinbühltunnel (Länge: 4847 m; NBS; PFA 2.2)
7. Tunnel Bad Cannstatt (Länge: 3507 m; S21; PFA 1.5)
8. Tunnel Feuerbach (Länge: 3026 m; S21; PFA 1.5)