Der Boßlertunnel – der längste Tunnel der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm
Der Boßlertunnel wird im Planfeststellungs-abschnitt 2.2 „Albaufstieg“ als Teil der Neubaustrecke (NBS) Wendlingen–Ulm im Rahmen des Ausbaus der „Magistrale für Europa“ (Zentraler europäischer West-Ost-Eisenbahnkorridor) als einschaliger Tunnel mittels Tunnelvortriebsmaschine (EPB-TVM) aufgefahren. Sein Ausbruchdurchmesser beträgt 11,39 m. Der Ausbau der zwei Tunnelröhren erfolgt mit 45 bzw. 65 cm dicken Stahlbetontübbingen. Die Streckenlänge je Röhre beläuft sich auf 8806 m. Insbesondere die prognostizierten druckhaften Gebirgsverhältnisse und Karsterscheinungen gehören zu den ingenieurstechnischen Herausforderungen. Innerhalb der ersten sieben Monate, von April bis Oktober 2015, wurden 2959 m aufgefahren und 1457 Tübbingringe eingebaut.
Überblick über das Gesamtprojekt
Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm ist gegliedert in die Teilprojekte Stuttgart–Wendlingen (Stuttgart 21) und die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm. Das Teilprojekt Stuttgart–Wendlingen ist in sieben Planfeststellungsabschnitte (PFA) unterteilt und umfasst unter anderem den Bahnknoten Stuttgart, die Umgestaltung des Stuttgarter Hauptbahnhofs, den Filderbahnhof am Flughafen, die Neubaustrecke vom Flughafen bis nach Wendlingen und die entsprechenden Zulaufstrecken. Insgesamt gehören 18 Brücken sowie16 Tunnel und Durchlässe zum Bauumfang. Das größte Tunnelbauwerk in diesem...