Albaufstieg: 5 km Tunnelstrecke sind bereits aufgefahren
Das Projekt Stuttgart 21 sieht zwei zusätzliche Gleise auf der Strecke Stuttgart-Ulm-Augsburg für eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h vor. Die insgesamt 60 km lange Neubaustrecke Wendlingen-Ulm durchfährt die Schwäbische Alb und besteht zur Hälfte aus Tunneln. Der 14,5 km lange Planungsabschnitt 2.2., Albaufstieg, beinhaltet den 8806 m langen Boßlertunnel und den 4487 m langen Steinbühltunnel, beide mit zwei eingleisigen Röhren mit 60 m² lichtem Querschnitt, 40 beziehungsweise 30 m gegenseitigem Abstand, Querschlägen alle 500 m sowie Fester Fahrbahn als Oberbau zum Befahren von Rettungsfahrzeugen im Ereignisfall. Zum Verringern der Mikrowellenabstrahlung (Sonic-Boom) bei den Zugausfahrten aus den Tunneln werden die Tunnelportale mit Haubenbauwerken mit vergrößertem Lichtraumquerschnitt und seitlichen Öffnungen zum Druckausgleich versehen.
Die beiden eingleisigen Tunnelröhren des Boßlertunnels werden vom Portal Aichelberg steigend mit einer TVM und vom Zwischenangriff Umpfental steigend und fallend in Spritzbetonbauweise aufgefahren. Die Röhren des Steinbühltunnels werden vom Portalbereich Hohenstadt aus einer Zwischenbaugrube (Pfaffenäcker) in Spritzetonbauweise erstellt. Im Oktober 2012 wurden die Bauarbeiten für 635 Millionen Euro an eine Arbeitsgemeinschaft unter Leitung der Porr-Gruppe vergeben. Ende Oktober 2013 fand der erste und ab Mitte Dezember 2013 der zweite Tunneldurchschlag statt. Seit dem Tunnelanschlag im Sommer 2013 konnten am Zwischenangriff Umpfental des Boßlertunnels bei Gruibingen und am Steinbühltunnel bei Hohenstadt bis Mitte Mai 2014 mehr als 4,7 km bergmännische Tunnel bei täglich bis zu 8 m Vortriebsleistung aufgefahren werden. Die beiden Tunnelröhren des Boßlertunnels werden vom Portal Aichelberg gemäß Sondervorschlag auf 2800 m mit einer TVM aufgefahren. G.B.
Literatur/References
[1] Azer, H.; Emgel, B.: Stuttgart 21 und NBS Wendlingen-Ulm. Tunnel 7/2009, pp. 12-24
[2] Stuttgart 21 und NBS Wendlingen-Ulm. Tunnel 8/20112, p. 9
[3] Alpabstiegtunnel: Baubeginn 2014. Tunnel 1/2014, pp. 5-6