Albaufstieg: TVM am Boßlertunnel
beginnt mit Vortrieb und Ringbau
Käthchen, die Tunnelvortriebsmaschine mit der der Boßlertunnnel aufgefahren wird, hat Mitte April 2015 ihre Arbeit aufgenommen. Im ersten Vortriebsabschnitt bewegt sich die Herrenknecht-Maschine in der Oströhre, in der später das Streckengleis Ulm–Stuttgart liegen wird, aus dem Startabschnitt am Portal Aichelberg albaufwärts in Richtung des bereits hergestellten Zugangsstollens im Umpfental bei Gruibingen.
Matthias Breidenstein, Projektleiter der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH für den Abschnitt Albaufstieg der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm: „Auf diesen Tag haben die Ingenieure am Boßlertunnel lange hingearbeitet. Wir freuen uns, dass sich das Schneidrad mit einem Durchmesser von 11,39 m und angetrieben von knapp 6200 PS jetzt kontinuierlich in den Berg fräst und die rund 2480 t schwere und 110 m lange Tunnelvortriebsmaschine vorwärts bewegt. In den ersten zwei Monaten gewöhnen sich die Mineure an den Berg und die Maschine. In dieser Phase kommen wir etwas langsamer voran, bevor wir dann die Vortriebsleistung hochfahren und rund 500 Tunnelmeter pro Monat schaffen wollen.“
Verbunden mit dem Vortriebsstart waren notwendige Messungen über Tage. Zur Durchführung der Messungen musste der im unmittelbaren Anfahrbereich der TVM befindliche Fußgänger- und Radweg gesperrt werden.
TVM fährt längere Strecke auf
In den vergangenen Monaten haben Bahn und Auftragnehmer an einer Optimierung beim Bau des Boßlertunnels gearbeitet. Die intensiven Erkundungen der geologischen Verhältnisse beim 8806 m langen Tunnel ergaben, dass die Geologie einen deutlich weiter reichenden Einsatz der TVM ermöglicht. Bislang war der maschinelle Tunnelbau pro Tunnelröhre auf einer Länge von rund 2,8 km vorgesehen. „Jetzt planen wir, in der zuerst aufgefahrenen Oströhre circa 7500 m, in der Weströhre sogar 8500 m – also fast die gesamte Strecke – mit der TVM auffahren zu können“, wie Breidenstein erläutert. „Damit können wir den Boßlertunnel mit größerer Terminsicherheit erstellen und rechnen zudem mit Einsparungen im hohen einstelligen Millionenbereich.“