Bahnprojekt Stuttgart–Ulm: Tunnel Widderstall
Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm ist Teil der neuen transeuropäischen Magistrale Paris–Budapest/Bratislava. Die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm als Bestandteil des Projekts quert die Schwäbische Alb und wird von der Planfeststellung in die Abschnitte Albvorland, Albaufstieg, Albhochfläche, Albabstieg und Umbau Bahnhof Ulm unterteilt. Der 962 m lange Tunnel Widderstall liegt auf der Albhochfläche in der Nähe des topografischen Hochpunktes der Strecke. Er wird in offener Bauweise errichtet; die Gesamtkosten werden 37 Millionen Euro betragen. Der vorliegende Beitrag beschreibt den Tunnel und den Bauablauf unter Berücksichtigung der geologischen Besonderheiten des Bauens im verkarsteten Weißjura-Kalkstein.
1 Einordnung in das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm
Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm besteht aus zwei Teilprojekten (Bild 1). Zum einen aus Stuttgart 21 als der Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart und zum anderen aus der Neubaustrecke (NBS) Wendlingen–Ulm, die für Hochgeschwindigkeit bis zu 250 km/h ausgelegt ist. Die Schnellfahrverbindung ist Teil der neuen „Magistrale für Europa“ von Paris nach Budapest/Bratislava.
Die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm mit einer Länge von rund 60 km verläuft auf etwa 50 % der Gesamtstreckenlänge in Tunnellage. Der Tunnel Widderstall gehört zu den kürzeren, zweigleisigen...