Im Sommer 2016 soll in der deutschen Kleinstadt Schriesheim, nördlich von Heidelberg an der Bergstraße gelegen, der 1796 m lange, einröhrige Branichtunnel als Teil der Ortsumfahrung eröffnet...
Auf Grundlage der Richtlinie (Ril) 853 der Deutschen Bahn wurde für die Innenschale des Steinbühltunnels der Nachweis des rechnerischen Brandschutzes durchgeführt. Erste Berechnungen hatten zum Ergebnis, dass zur Begrenzung der Betonabplatzungen eine außervertragliche Leistung durch Verwendung einer Betonrezeptur mit PP-Fasern erforderlich wäre. Von Auftraggeberseite wurden daher zusätzliche rechnerische Nachweise für den Brandfall als „second opinion“ durchgeführt. Diese hatten zum Ergebnis, dass unter Ausnutzung möglicher Optimierungsfaktoren die erforderliche Brandsicherheit der Innenschale ohne PP-Fasern nachgewiesen werden kann.
Die Modellierung der Kontaktbedingungen zwischen Außen- und Innschale ist ein wichtiges Element auf dem Gebiet der numerischen Berechnungen von Tunnelschalen. In Laboruntersuchungen wurden Versuche über das mechanische Verbundverhalten von Tunnelschalen und Abdichtungssystemen in zweischaligen Tunneln durchgeführt. Ziel der Analysen war es, die Eigenschaften von Dichtungsbahnen und Schutzvlies beim Einbau im Tunnel und bei Reduzierung der Tragfähigkeit der primären Spritzbetonschale zu bestimmen. Zu diesem Zweck wurden Tests durchgeführt, um das Verhalten bei unterschiedlichen mechanischen Einwirkungen auf das Verbundsystem, bestehend aus Spritzbeton, Schutzvlies, Dichtungsbahn und Innenschalenbeton zu untersuchen.
Am 21. Januar 2016 fand in der Weströhre des Ceneri-Basistunnels der Hauptdurchschlag statt. Kurz nach dieser letzten Sprengung konnten sich die Mineure die Hände reichen. In den kommenden Monaten folgen nun der Innenausbau des Tunnels sowie der Einbau der Bahntechnik. Die Inbetriebnahme des 15,4 km langen Ceneri-Basistunnels erfolgt voraussichtlich Ende 2020.
Vom 1. bis 3. Dezember 2015 fand das Internationale Forum für Tunnel und Infrastruktur der STUVA in den Dortmunder Westfalenhallen statt. Die Bilanz dieser drei Tage ist beeindruckend, denn für die STUVA-Tagung wurden gleich mehrere neue Rekorde aufgestellt: Mehr als 1800 Tagungsteilnehmer und 165 ausstellende Fachfirmen aus der Tunnelbranche auf rund 6000 m² Expo-Fläche. Neben dem Tunnelbau wurde zudem erstmals der „Tunnelbetrieb“ als neues Segment mit einer eigenen Vortragsreihe in die STUVA-Tagung integriert.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit im Ereignisfall eine gute Koordination zwischen Tunnelbetreibern und Einsatzdiensten möglich ist? Mit dieser Frage beschäftigte sich das 4. Kommandanten-Forum der International Fire Academy in Balsthal, Schweiz.
Wie in den Vorjahren hat die STUVA auch für den Jahreswechsel 2014/15 eine Umfrage zu den laufenden Tunnelbauvorhaben in Deutschland durchgeführt. Das Ergebnis wurde für den Stichmonat Dezember 2014 tabellarisch zusammengestellt und nachfolgend bewertet. Es handelt sich dabei um eine Fortschreibung der für 1978 bis 2014 veröffentlichten Tabellen.
Fast genau ein Jahr nach dem Beginn der Arbeiten am Baulos Tulfes–Pfons, wurde am 26. September 2015 die erste Tunnelbohrmaschine (TBM) auf österreichischem Projektgebiet des Brenner Basistunnels in Betrieb genommen und befindet sich nun auf ihrer Fahrt Richtung Brenner – drei Monate nachdem das erste Teil der TBM per Spezialtransport zur Baustelle Ahrental geliefert worden war.
Als am 22. August ein Herrenknecht-Mixschild mit einem Bohrdurchmesser von 13,7 m nach 16 Monaten Vortrieb unter der Meerenge des Bosporus die Zielschachtwand des Eurasia-Tunnels auf der europäischen Landseite Istanbuls durchstach, bestaunten die Gäste das Finale einer außergewöhnlichen Bauleistung. Noch nie zuvor ist ein so großer Tunnel unter derart komplexen Bedingungen unterirdisch gebaut worden.
Beim maschinellen Tunnelvortrieb wird über die Sensorik der Tunnelvortriebsmaschine (TVM) und deren Steuerleitsystem (Navigation) sowie im Rahmen der Vermessung und bei der Herstellung der Tübbingfertigteile eine Vielzahl unterschiedlicher Informationen aufgezeichnet. Deren Analyse, Visualisierung und Überwachung stellt ein wichtiges Instrumentarium zur effizienten Kontrolle des Maschinenvortriebs dar.