Schweiz

Wankdorftunnel – Kernstück des Berner Bahnausbauprojekts Wankdorf–Ostermundigen

Die SBB plant zwischen Bern Wankdorf und Ostermundigen den Bau eines neuen Bahntunnels und eines zusätzlichen Gleises. Damit kann unter anderem das Bahnangebot zwischen Bern und Thun ausgebaut werden.

Kernstück des Bauprojekts ist der neue Wankdorftunnel, der unterhalb der bestehenden Gleise gebaut wird. Konkret wird die Strecke von Bern her nach dem Bahnhof Wankdorf über eine ca. 290 m lange Rampe abtauchen, durch einen ca. 440 m langen Tunnel führen und dann wieder über eine ca. 240 m lange Rampe kurz vor Ostermundigen auftauchen. Der Tunnel unterquert die bestehenden Gleise der Verbindungslinie (Olten–Thun) und die Autobahnbrücke der A6. Mit dem neuen Wankdorftunnel können auf der Strecke mehr Züge verkehren, da Güter- und Personenzüge nicht mehr auf denselben Gleisen unterwegs sein werden.

Visualisierung des neuen Wankdorftunnels aus der Vogelperspektive

Credit/Quelle: SBB/CFF/FFS

Visualisierung des neuen Wankdorftunnels aus der Vogelperspektive
Credit/Quelle: SBB/CFF/FFS
Das Großprojekt Entflechtung Wankdorf Süd–Ostermundigen ist Teil des Ausbauschritts 2025 des Bundes. Es dient zusammen mit anderen Projekten dazu, im Bahnknoten Bern die angestrebten Verbesserungen für den Bahnverkehr umzusetzen. Die Bahnstrecke zwischen Bern Wankdorf und Münsingen ist heute voll ausgelastet. Dieses Projekt trägt dazu bei, die Kapazität im Personen- und Güterverkehr deutlich zu erhöhen.

Frühestmöglicher Baubeginn ist Mitte 2026

Die SBB hat das Dossier zum Plangenehmigungsverfahren im November 2024 beim Bundesamt für Verkehr BAV eingereicht. Die öffentliche Auflage der Pläne findet vom 24. Februar bis 25. März 2025 im Bauinspektorat der Stadt Bern sowie den Gemeindeverwaltungen Ostermundigen und Ittigen statt. Der frühestmögliche Baustart des Projekts Entflechtung Wankdorf Süd–Ostermundigen ist für Mitte 2026 vorgesehen, je nach Dauer des Bewilligungsverfahrens.

Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich mindestens 13 Jahre. Die lange Bauzeit ergibt sich aus den äußerst engen Platzverhältnissen im Bauperimeter. Sie werden im schmalen Korridor zwischen den stark ausgelasteten Bahnlinien und der Autobahnbrücke sowie unter laufendem Bahnbetrieb ausgeführt. Der Bauablauf ist so geplant, dass die negativen Auswirkungen auf die Reisenden während der Bauzeit auf ein Minimum reduziert werden.

Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich voraussichtlich auf rund 707 Millionen Schweizer Franken; finanziert wird es über den Ausbauschritt 2025 des Bundes.

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