Tunnelbau bei der Verlängerung der U5 in Frankfurt/Main
Mit der Verlängerung der Stadtbahn U5 über den Hauptbahnhof hinaus nach Westen erhält das Europaviertel einen leistungsfähigen Anschluss an das städtische Nahverkehrsnetz. Der Abschluss der Bauarbeiten an der rund 2,7 km langen Strecke mit insgesamt vier neuen Stationen – davon drei oberirdisch – ist für Ende 2022 vorgesehen. Die Gesamtkosten für die Erweiterung der Linie U5 in das Europaviertel werden 282 Millionen Euro betragen – vom Land Hessen und vom Bund mit 157 Millionen Euro unterstützt. Auftraggeber ist die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF), die zu diesem Zweck die Stadtbahn Europaviertel Projektbaugesellschaft (SBEV) gegründet hat. Die Bauausführung hat die ARGE U5 Europaviertel aus Porr Deutschland GmbH und Stump Spezialtiefbau GmbH übernommen.
Für den Bau des zweiröhrigen Tunnels (2 x 837 m) soll die Tunnelvortriebsmaschine (TVM) S-1127 eingesetzt werden, die am 18. Januar 2018 im Herrenknecht-Herstellerwerk im badischen Schwanau abgenommen wurde. Ihre Arbeit für die unterirdische Streckenführung von der Startbaugrube (Europa-Allee, Höhe Stockholmer Straße, in östliche Richtung bis zum Anschlussbauwerk am Platz der Republik) wird sie in der zweiten Jahreshälfte 2018 aufnehmen. Dann sollen die beiden Tunnelröhren innerhalb von etwa 12 Monaten aufgefahren werden. Im Jahr 2020 sollen die Bauarbeiten für den oberirdischen Streckenabschnitt und der Ausbau des im Rohbau dann schon fertig gestellten Tunnels unter dem Europagarten beginnen.
Die eingesetzte TVM ist 84 m lang und 580 t schwer, hat 7,10 m Durchmesser und ist eine Sonderanfertigung, besonders an die Gegebenheiten des Frankfurter Bodens angepasst; dabei hat das Schneidrad etwa 100 Schälmesser und 29 Schneidrollen. Sie wird sich mit etwa 1305 PS für die beiden Tunnelröhren durch den Frankfurter Boden arbeiten.
G.B.