Verlängerung der U5 mitten durch Berlin
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verlängern die U-Bahn U5 vom Alexanderplatz vorbei am Berliner Rathaus direkt durch Berlins historische Mitte bis zum Brandenburger Tor. Dort wird sie mit der bereits fertigen U55 zusammengeführt, die über die Station Bundestag zum Berliner Hauptbahnhof fährt. Nach Fertigstellung der U5-Verlängerung gibt es dann eine umsteigefreie Verbindung zur historischen Innenstadt, zum Regierungsviertel und zum Berliner Hauptbahnhof. Rotes Rathaus, Nikolaiviertel und Museumsinsel sind endlich mit der U-Bahn erreichbar. Für etwa 155.000 Fahrgäste täglich ergeben sich zahlreiche neue Verknüpfungspunkte mit dem Berliner Schnellbahn- und Omnibusnetz.
Zur 2,2 km langen Neubaustrecke (433 Mio. €) gehören zwei eingleisige Tunnelröhren und drei neue Stationen: Berliner Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden. Die beiden je etwa 1,6 km langen Röhren werden nacheinander mit einem 74 m langen Mixschild (S-788, Herrenknecht AG) mit 6,67 m Durchmesser und 700 t Gewicht bis Mitte 2014 in 5 bis 17 m Tiefe aufgefahren und mit Stahlbetontübbingen ausgebaut, und zwar mit 1,50 m breiten und 0,35 m dicken Ringen aus sechs gleich großen Tübbingen und einem Schlussstein (6+1). Der Mixschild wurde nach Werksabnahme in Schwanau bei Offenburg demontiert, auf dem Wasserweg nach Berlin transportiert und begann dann nach dem Zusammenbau aus der 20 m tiefen Startgrube am Max-Engels-Forum mit dem Auffahren der ersten Tunnelröhre. Das Ausbruchmaterial (rd. 120.000 m³) gelangt über ein Förderband zur Startgrube und wird dann auf dem Wasserweg abtransportiert.
Die Station unter den Linden mit Umstieg zur U6 wird in offener Bauweise errichtet, die Station Berliner Rathaus in Deckelbauweise. Die Station Museumsinsel wird dagegen in geschlossener Bauweise ausgeführt, da sie zum Teil unter dem Spreekanal liegt, und zwar im Vereisungsverfahren wie seinerzeit beim Bau des U-Bahnhofs Brandenburger Tor.⇥G.B.