Trockener Grund für Mexiko-Stadt: Halbzeit beim Tunnelbauprojekt
Das Becken von Mexiko, mit der Metropolregion um Mexikos Hauptstadt, liegt auf einer abflusslosen Hochebene mit einstmals fünf großen Seen: Texcoco, Xaltocan, Zumpango, Xochimilco und Chalco. Während der Regenzeit wurde aus ihnen eine 2000 km² große Wasserfläche. Der Gründung von Mexiko-Stadt in diesem Seengebiet zog zwei Probleme nach sich: erstens die permanente Ableitung von Regenwasser, um eine Überschwemmung zu verhindern, und zweitens das langsame Absinken der Stadt wegen der exzessiven Ausbeutung der darunter liegenden Grundwasserleiter.
Die Kapazität des Entwässerungssystems der Metropolregion reicht nicht mehr aus, um das anfallende Wasser abzuführen. Dies liegt insbesondere am Abwasserkanal Emisor Central, dessen Gefälle aufgrund des Absinkens der Stadt immer geringer wird. Die Abflussleistung des Entwässerungssystems hat sich im Vergleich zu 1975 drastisch verringert. Heute stehen der Stadt nur noch 70 % der damaligen Leistung zur Verfügung. In derselben Zeit hat sich aber die Bevölkerung verdoppelt, und die Metropolregion um Mexiko-Stadt erreichte 2013 einen Stand von 20 Millionen Einwohnern.