Semmeringbasistunnel: Baustopp am Nordportal
Baubeginn und Baustopp im selben Monat: Kaum waren die Arbeiten am ersten Baulos des Semmering Basistunnels im Januar gestartet, entzog der österreichische Verwaltungsgerichthof (VwGH) dem Projekt aus umweltrechtlichen Gründen auch schon wieder die Genehmigung – vorübergehend zumindest. Anrainer der Baustelle am Nordportal und eine Umweltorganisation hatten erfolgreich Beschwerde eingelegt.
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) teilten dazu mit, sie hielten am Projekt Semmeringbasistunnel weiter fest. Aufgrund der Entscheidung des VwGH würden allerdings die unmittelbar bevorstehenden Hauptbauarbeiten vorübergehend ausgesetzt. Um diese weiterzuführen ist nun ist ein neuer UVP-Bescheid nötig, der die Umweltverträglichkeit bescheinigt. Nicht vom Baustopp betroffen sind die Fertigstellung des Hochwasserschutzes für die Gemeinde Gloggnitz und die Einbauten von Aufzügen in den Bahnhöfen Gloggnitz und Mürzzuschlag.
Bei derart großen und komplexen Genehmigungsverfahren müsse immer wieder mit Aufhebungen gerechnet werden, so die vergleichsweise gelassene offizielle Reaktion der Bundesbahnen – kein anderes Bauprojekt in Österreich sei in den letzten Jahren so oft und genau überprüft worden. Die ÖBB zeigten sich daher auch Ende März noch überzeugt, bald mit dem Bau des Projektes fortfahren zu können und dabei den Kosten- und Zeitrahmen einzuhalten. Die Gesamtfertigstellung des 27,3 km langen Tunnels ist für 2024 geplant. 3,1 Milliarden Euro Kosten sind veranschlagt, um die Fahrzeit zwischen Wien und Graz um 30 Minuten zu verringern, den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene konkurrenzfähiger zu machen und die Weltkulturerbe-Bergstrecke über denSemmering zu entlasten (Siehe auch den Bericht ab Seite 56).⇥M.K.