Sanierungstunnel Belchen: Vortrieb mit dem größten TBM-Durchmesser der Schweiz
Insgesamt 500 Millionen Schweizer Franken werden für den 2015 begonnenen Bau des 3,2 km langen Sanierungstunnel Belchen investiert. Eine ARGE bestehend aus den Firmen Marti Tunnelbau, Marti Basel und Marti Solothurn baut den neuen Tunnel der Schweizer Autobahn A2 zwischen Hägendorf im Kanton Solothurn und Eptingen im Kanton Basel-Landschaft im Auftrag des Bundesamtes für Straßen ASTRA. Der Sanierungstunnel ermöglicht nach seiner Fertigstellung im Jahr 2022, die beiden richtungsgetrennten Doppelspurröhren des Belchentunnels aus dem Jahr 1970 ohne Verkehrseinschränkung instand zu setzen. Dessen vier Spuren bewältigen aktuell ein Verkehrsaufkommen von nicht weniger als 55 000 Fahrzeugen pro Tag.
Vortrieb bis Mai 2017
Für das Auffahren des Sanierungstunnels im Abstand von 40 bis 116 m parallel zum bestehenden Tunnelsystem wurde nach umfangreichen Vorarbeiten Anfang Februar 2016 die größte je in der Schweiz eingesetzte Tunnelbohrmaschine in Betrieb genommen. Der Bohrkopfdurchmesser der eingesetzten Einfachschild-TBM S-947 von Herrenknecht beträgt 13,97 m, ihre Länge 75 m und ihr Gesamtgewicht rund 2000 t. Damit sollen im Verlauf des
Vortriebs, voraussichtlich bis zum Mai 2017, insgesamt rund 470 000 m³ Gestein ausgebrochen werden.
Wenn die Inbetriebnahme des Sanierungstunnels erfolgt ist, werden die beiden bestehenden, dann über 50 Jahre alten Tunnelröhren ab 2023 nacheinander instand gesetzt; während dieser Zeit wird der Verkehr durch die dritte, neue Röhre fließen. Dennoch stellt der Neubau keine Kapazitätserweiterung dar – nach Abschluss der Instandsetzungsarbeiten sollen dem Verkehr weiterhin nur zwei Tunnelröhren mit insgesamt vier Fahrspuren zur Verfügung stehen.
G. B.