Schweiz

Planungen für Ausbau des Lötschberg-Basistunnels gehen in nächste Runde

Der 35 km lange Lötschberg-Basistunnel soll gemäß dem Willen des schweizerischen Parlaments auf einer Länge von 14 km zwischen Ferden und Mitholz bahntechnisch ausgebaut werden. Damit wäre der Tunnel auf 28 km doppelspurig befahrbar und nur noch auf 7 km einspurig. Die Pläne für diesen Teilausbau liegen seit dem 17. August 2020 öffentlich auf. Die öffentliche Auflage ist der nächste Schritt in dem vom Bundesamt für Verkehr geleiteten Plangenehmigungsverfahren. Ebenfalls arbeitet die schweizerische Bahngesellschaft BLS AG die Planung für den vollständigen Ausbau auf zwei Tunnelröhren weiter aus, damit diese Pläne bis Ende 2022 auf einem vergleichbaren Stand vorliegen wie jene des Teilausbaus.

Vollausbau wird erneut geprüft

Um beim Teilausbau die neue Tunnelstrecke bei Mitholz an den bestehenden Einspurabschnitt anzuschließen, sind an der bestehenden Röhre umfangreiche Bauarbeiten nötig. Dafür muss der Tunnel acht Monate lang gesperrt werden. Aufgrund dieser langen Sperrung hat das Parlament den Bundesrat beauftragt, den vollständigen Ausbau des Tunnels, der ohne eine lange Totalsperre auskäme, nochmals zu prüfen. Die Resultate dazu wird der Bundesrat dem Parlament im Rahmen des Zwischenberichts zum STEP-Ausbauschritt 2035 unterbreiten.
Auf dieser Grundlage entscheidet das Parlament voraussichtlich Anfang 2023, ob es am bereits beschlossenen Teilausbau festhalten will oder ob der Tunnel voll ausgebaut werden soll. Mit der Ausschreibung der Hauptarbeiten für den Teilausbau wartet die BLS deshalb bis zu diesem Zeitpunkt ab. Hingegen führt sie ab 2022 bereits gewisse Vorbereitungsarbeiten aus, die sowohl für den Teil- wie auch für den Vollausbau nötig sind.

Sperrung bei Teilausbau: Kapazität auf der Lötschberg-Bergstrecke reicht aus

Entscheidet sich das Parlament für den Teilausbau, beginnen die Bauarbeiten voraussichtlich 2025 und dauern bis Ende 2031. Die achtmonatige Sperrung ist zum Ende der Bauzeit vorgesehen. Während dieser Sperrung verkehren die Fernverkehrszüge über die Bergstrecke. Güterzüge werden über die Bergstrecke oder die Gotthardachse umgeleitet. Die Kapazitäten des Autoverlads und der RegioExpress-Züge durch den Lötschberg-Scheiteltunnel bleiben unverändert. Bei einem Vollausbau wird eine entsprechende Projektänderung voraussichtlich Mitte 2023 öffentlich aufgelegt. Die Bauarbeiten dauern in diesem Fall von 2026 bis Ende 2033.
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