Ausbau Lötschberg-Basistunnel: BLS vergibt Planungsarbeiten
Die Schweizer Privatbahn BLS hat im Januar 2016 die Arbeiten für die Planung des Weiterausbaus des NEAT Lötschberg-Basistunnel an die IG VALB (Ingenieurgemeinschaft Vollendung Ausbau Lötschberg-Basistunnel) vergeben; diese hat sich gegen mehrere in- und ausländische Mitbewerber durchgesetzt. Die Planungsarbeiten umfassen den Doppelspurausbau Ferden–Mitholz und als Option den Vollausbau Ferden–Frutigen. Im Rahmen der FABI-Vorlage (Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur; Ausbauschritt 2025) hat die Schweizer Bundesversammlung für diese Planungsarbeiten bereits Mittel bereitgestellt.
Teurer Einspurbetrieb
Der Lötschberg-Basistunnel wurde aus finanzpolitischen Überlegungen in einer ersten Etappe nur reduziert gebaut und 2007 in Betrieb genommen. Von den rund 35 Tunnelkilometern sind heute 21 km im Abschnitt Ferden–Frutigen nur einspurig befahrbar. Auf 14 km zwischen Ferden und Mitholz besteht eine zweite Tunnelröhre im Rohbau ohne bahntechnische Ausrüstung, die restlichen 7 km sind noch nicht ausgebrochen. Diese lange einspurige Strecke führt zu hohen Betriebskosten, engt den Spielraum für die Fahrplangestaltung ein und verunmöglicht eine Ausweitung der bereits heute ausgereizten Kapazität für Personen- und Güterzüge.
Auflageprojekt soll bis Ende 2018
ausgearbeitet sein
Die IG VALBT setzt sich aus sechs schweizerischen Ingenieurbüros zusammen – die Federführung liegt beim Büro SRP Ingenieur AG, Brig. Das Konsortium erhielt den Zuschlag, weil es im Rahmen der festgelegten Eignungskriterien das wirtschaftlich günstigste Angebot eingereicht hat. Die Ingenieure nehmen ihre Arbeit in den folgenden Monaten auf; das Auflageprojekt für den Teilausbau soll bis Ende 2018 ausgearbeitet werden.
Die Planungsarbeiten bilden eine wesentliche Grundlage für den Realisierungsentscheid zum Weiterausbau des Basistunnels. Dieser wird im Rahmen des Ausbauschritts 2030 geprüft, für welchen der Bundesrat spätestens 2018 dem Parlament eine Vorlage unterbreiten wird.