Ausbau Lötschberg-Basistunnel gefährdet
Am 29. September 2017 hat der Schweizer Bundesrat die Vorlage zum Ausbauschritt der Bahninfrastruktur 2030/35 präsentiert. In beiden Varianten mit 7 bzw. 11,5 Milliarden Franken Investitionsvolumen sei „der notwendige Ausbau des Lötschberg-Basistunnels nicht enthalten“, kritisierte das Lötschberg-Komitee; dies sei nicht nachvollziehbar. Die Geschäftsführerin des Komitees, Nationalrätin Viola Amherd sagte: „Der Rahmen des nächsten Ausbauschrittes muss auf mindestens 12 Milliarden erweitert werden.“
Der Ausbau sei für die gesamte Schweiz und die Hauptstadtregion von großer Wichtigkeit. Der Lötschberg-Basistunnel müsse in den Ausbauschritt 2035 aufgenommen werden. Eine zeitliche Verzögerung würde zu unnötigen Mehrkosten führen.
Laut der Bahngesellschaft BLS ist der 2007 eröffnete Lötschberg-Basistunnel heute bis an die Grenze ausgelastet. Gründe dafür seien einerseits das rasante Wachstum des Personen- und Güterverkehrs, anderseits die begrenzte Kapazität aufgrund des langen Einspurabschnittes. Denn von den 34,6 km Tunnelstrecke sind nur 14 km zweispurig befahrbar. Ein Teil der westlichen Röhre ist noch im Rohbau, ein weiterer noch nicht ausgebrochen. Die einspurige Strecke von 21 km verunmögliche eine Ausweitung des Personen- und Güterverkehrs und führe zu hohen Betriebskosten. Ein Doppelspurausbau sei, so die BLS, deshalb zwingend nötig.