Refinanzierungsanträge für den Brenner Basistunnel gestellt
Nach einer umfassenden Analyse werden von der BBT SE die Gesamtprojektkosten für den Brenner Basistunnel auf rund 10,5 Milliarden Euro geschätzt. Nach der Genehmigung der Kostenprognose durch den Aufsichtsrat bestand der nächste Schritt für die Projektgesellschaft BBT SE in der Beantragung der erforderlichen Fördermittel bei den jeweiligen nationalen Förderstellen.
Neuschätzung der Gesamtkosten: 10,5 Milliarden Euro
Die geschätzten Gesamtkosten des Projekts setzen sich wie folgt zusammen:
Die Errichtungskosten werden mit 8,54 Milliarden Euro prognostiziert. In dieser Summe ist bereits die bahntechnische Ausrüstung inkludiert (Preisbasis vom 1. Januar 2023).
Die prognostizierten Kosten für Risiken betragen 1,092 Milliarden Euro.
903 Millionen Euro werden für die Vorausvalorisierung veranschlagt, d. h. für die wahrscheinliche zukünftige Inflation der noch anfallenden Kosten.
Die Anpassung der ursprünglichen Gesamtkostenschätzung von 9,6 Milliarden Euro nach österreichischer Berechnungsmethode bzw. 8,8 Milliarden Euro nach italienischer Berechnungsmethode ist im Wesentlichen auf die eingetretene Inflationsentwicklung (z. B. Preissteigerungen im Energiesektor und Teuerung der Baustoffe) zurückzuführen.
Die vorliegende Gesamtkostenschätzung wurde auf Basis einer gemeinsamen (österreichisch-italienischen) Inflationsentwicklung speziell für das Projekt BBT berechnet, es gibt daher aktuell nur noch eine gemeinsame Kostenschätzung.
Projektfinanzierung
Nach der Genehmigung der Kostenprognose bestand der nächste Schritt für die Projektgesellschaft BBT SE in der Beantragung der erforderlichen Fördermittel bei den jeweiligen nationalen Förderstellen: In Italien wurden die ersten Schritte für den Erhalt eines neuen CIPESS-Beschlusses (Comitato Interministeriale per la Programmazione Economica e lo Sviluppo Sostenibile) eingeleitet. In Österreich wurden die neuen Daten bereits an die ÖBB übermittelt, welche diese bei der Erstellung des neuen Rahmenplans berücksichtigen wird.
EU-Förderung läuft weiter
Die Förderstellen der Europäischen Kommission haben erneut ihre strategische und finanzielle Unterstützung bis zur Fertigstellung des Infrastrukturprojektes zugesagt.
Zur Deckung der bereits angefallenen Kosten erhalten Italien und Österreich von der Europäischen Union eine Kofinanzierung in Höhe von 50 % für die Planungs- und Erkundungsarbeiten und in Höhe von 40 % für die Baumaßnahmen. Bisher hat die EU eine Kofinanzierung von insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro zugesichert.
Im Rahmen des neuen Programms CEF 2021–2027 beteiligt sich die BBT SE an einer Ausschreibung zur europäischen Kofinanzierung, um eine Kofinanzierung für die Kosten ab dem 1. Juli 2023 zu erhalten. Ein Ergebnis wird im Sommer 2023 erwartet.