Vollhydraulischer Schalwagen mit Raupenantrieb für wechselnde Tunnelquerschnitte
Die A26 stellt eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte zur Entlastung des Verkehrsnetzes der österreichischen Stadt Linz und ihrer Umgebung dar. Hierzu zählt auch der Bau der rund 300 m langen neuen Donaubrücke. Ein Großteil der Brückenzufahrten wird unterirdisch angelegt, um zusätzlich die Lärm- und Schadstoffbelastung im Stadtgebiet zu verringern.
Das Projekt A26 zeichnet sich durch fünf verschiedene Tunnelquerschnitte aus. Hinzu kommen enge Radien von 50 m bis 750 m in den Kurven und die verschiedenen Steigungen. Für die Umsetzung des 1600 m langen Zufahrtstunnels entwickelten Peri-Ingenieure einen vollhydraulischen, raupenbetriebenen Sonderschalwagen
Credit/Quelle: Peri SE
Seit Mai 2020 laufen die Tunnelbauarbeiten nördlich und südlich der Donau für die zukünftigen Auf- und Abfahrten der Hängebrücke. Fünf verschiedene Tunnelquerschnitte, die Profilübergänge, die engen Radien zwischen 50 m und 750 m in den Kurven sowie die verschiedenen Steigungen waren nur einige der Herausforderungen bei der Fertigstellung der 1600 m langen Zufahrtstunnel. Für den Ausbau kam der erste vollhydraulische Tunnelsonderschalwagen mit Raupenantrieb in Österreich zum Einsatz. Konzipiert und gebaut wurde dieser Schalwagen vom deutschen Unternehmen Peri, international einer der größten Anbieter von Schalungs- und Gerüstsystemen.
Maßgefertigter Sonderschalwagen
Da die sehr engen Kurvenradien den Transport des Tunnelschalwagens erschwerten, kam ein innovatives Raupensystem für die Fortbewegung zum Einsatz
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Für das Bauunternehmen ICM construction GmbH hatten bei der Projektausführung lösungsorientierte und kooperative Arbeitsmethoden oberste Priorität. So entwickelten Peri-Ingenieure den ersten maßgeschneiderten und vollhydraulischen Sonderschalwagen mit Raupenantrieb für Österreich. Dieser allein genügte, um die verschiedenen Querschnitte in insgesamt 170 Betonierabschnitten herzustellen. Das Besondere: Da die sehr engen Kurvenradien den Transport des Schalwagens erschwerten, kam ein innovatives Raupensystem für die Fortbewegung zum Einsatz. Darüber hinaus bestach der Schalwagen durch seine beachtlichen Maße von 8,07 m Höhe und 14,50 m Länge sowie 10,70 m Breite im verfahrbaren und 11,20 m Breite im betonierbereiten Zustand.
Der Zusammenbau des 250 t schweren Schalwagens vor dem Tunneleingang erfolgte unter Anleitung eines Peri-Richtmeisters. Nur kurze Zeit später wurde der erste Betonierabschnitt erfolgreich abgeschlossen, sodass bereits am nächsten Tag ausgeschalt und der Schalwagen in den nächsten Abschnitt vorgefahren werden konnte.
Verfahrbare Montage- und Bewehrungswagen
Für die Abdichtungsarbeiten wurde ein verfahrbarer Montagewagen genutzt. Anschließend kam ein auf die Blocklänge abgestimmter Bewehrungswagen zr Anwendung
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Vor dem Einsatz des Tunnelschalwagens wurde ein verfahrbarer 6 m langer Montagewagen mit Gummireifen und Elektromotor für die Abdichtungsarbeiten verwendet. Anschließend kam ein auf die Blocklänge von 12 m abgestimmter Bewehrungswagen zum Einsatz, dessen Prinzip dem Abdichtungswagen gleicht. Beide Wagen bestehen aus einem stabilen Variokit-Grundrahmen, auf dem ein den Querschnitten angepasstes Peri-Up-Gerüst aufgebaut wurde. Hiermit wurden ein schnelles Umbauen und Umsetzen der Wagen ermöglicht. Des Weiteren diente das aufgesetzte Gerüst dem Baustellenpersonal als Arbeitsbühne. Die Antriebssteuerung erfolgte durch eine integrierte Hydraulik.