Österreichische Richtlinie zu Tunnelabdichtungen
Richtlinie der Österreichischen Bautechnik Vereinigung (öbv), Dezember 2012. 124 Seiten DIN A4 mit 96 Abb./Tab. und 106 Quellen, gebunden EUR 45. www.bautechnik.pro
Die Anforderungen an den Untergrund und das Abdichtungsmaterial mit den zugehörigen Prüfungen nach den „Grundlagen für Ausführung und Prüfung von Tunnelabdichtungen“ aus dem Jahr 1988 waren lange Zeit die Grundlage für die Ausschreibung und Ausführung von Tunnelabdichtungen. Neue Erkenntnisse und Technische Weiterentwicklungen – auch der Europäischen Normen – gaben 2007 den Anstoß zur Neubearbeitung durch den Arbeitskreis „Beton im Tunnelbau“ des öbv. Die vorliegende Richtlinie „Tunnelabdichtung“ behandelt Abdichtungssysteme für geschlossene Bauweise (hinsichtlich zyklischen oder kontinuierlichen Vortriebs, Spritzbeton- oder Tübbingaußenschale und der Querschnittsausbildung) und offene Bauweisen, für druckwasserentlastete und druckwasserhaltende Tunnel mit den Anforderungen an die einzelnen Bestandteile und den Einbau sowie die Qualitätssicherung und Prüfungen. Ausführlich wird die Fugenausbildung behandelt; neben Instandsetzungsmethoden werden auch Sonderbauweisen (Verpressmethoden und -material) und Innovationen (Spritzabdichtungen) dargestellt.
Die Richtlinie ist bei der Planung und Ausführung von Abdichtungssystemen mit Kunststoffdichtungsbahnen (KDB) und den zugehörigen Abdichtungsträgern, Schutz- und Dränageschichten anzuwenden, ebenso von Fugenausbildungen im Tunnel-, Stollen- und Kavernenbau – nicht dagegen für mineralische Abdichtungen (Bentonit), Polymerbitumenbahnen, einschaligen Tübbing- und Spritzbetonausbau, sinngemäß jedoch für die Luftkanalabdichtung.
Auf zugehörige Regelwerke wird in der Richtlinie hingewiesen, ebenso auf weiteres Schrifttum. ⇥G.B.