Ökostrom für den Fehmarnbelt-Tunnel
Der Fehmarnbelt-Tunnel soll so umweltfreundlich wie möglich betrieben werden. Mit der Ausschreibung für den Bau eines Umspannwerks bei Rødbyhavn wird eine wichtige Voraussetzung geschaffen. Der Ökostrom für den Betrieb des Tunnels wird direkt über das Umspannwerk bezogen. Die Anlage soll künftig auch eine größere Ladestation für E-Autos mit Energie versorgen können.
Permanente Stromversorgung für den 18 km langen Fehmarnbelt-Tunnel
Die Stromversorgung des 18 km langen Fehmarnbelt-Tunnels muss permanent gewährleistet sein. Das ist wichtig, da in den Straßenröhren alle wichtigen Komponenten wie Lüftung und Beleuchtung elektrisch betrieben und in den Bahnröhren die Züge mit Strom versorgt werden. Zu diesem Zweck wird eigens für den Tunnel ein großes Umspannwerk in der Nähe des Tunnelportals bei Rødbyhavn errichtet. Neben den Zügen und den Anlagen des Fehmarnbelt-Tunnels wird die Trafostation auch 10 km Bahntrasse auf Lolland mit Strom versorgen.
Die Ausschreibung für den Bau dieses Umspannwerks wurde nun veröffentlicht. Der Vertrag hat einen Umfang von mehreren Millionen Euro; der Vertragsabschluss ist für 2023 geplant. Es ist davon auszugehen, dass sich Anbieter aus dem In- und Ausland bewerben werden, erläutert Kirsten Christensen, Vertragsdirektorin bei Femern A/S und Verantwortliche für den Bereich Eisenbahnanlagen.
„Für dänische Verhältnisse wird die Anlage einmalig sein, sowohl was die Größe als auch was die Kapazität betrifft. Das Umspannwerk muss einerseits den Zugverkehr und andererseits die zahlreichen elektrischen Anlagen im Tunnel mit Strom versorgen”, sagt Kirsten Christensen.
Femern A/S wird in dem Vertrag hohe Anforderungen festschreiben, und das Umspannwerk in Rødbyhavn bereits auf die elektrischen Antriebssysteme der Zukunft vorbereiten. So wird das moderne Umspannwerk ausreichend Kapazität bereitstellen, um etwa eine größere Anlage mit Ladestationen für E-Autos in der Nähe des Tunnelportals versorgen zu können.
„Der Fehmarnbelt-Tunnel ist Teil eines vollelektrifizierten grünen Transportkorridors für Personen- und Güterzüge. Das Umspannwerk bei Rødbyhavn und der Tunnel selbst leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende im Verkehrssektor“, sagt Kirsten Christensen.
Um die Stromversorgung für den Betrieb des Fehmarnbelt-Tunnels zu sichern, wird zusätzlich zum Umspannwerk auf dänischer Seite auch auf deutscher Seite eine Anlage errichtet, die jedoch kleiner dimensioniert ist. Die Transformatorstation auf Fehmarn dient als sogenannte redundante Stromversorgung im Falle von Störungen im dänischen Netz. Mit dem Bau dieser Transformatorstation sowie einer temporären Trafostation, die nach der Bauphase wieder zurückgebaut wird, beginnt die Schleswig-Holstein Netz AG im Frühjahr 2021.