Warmes Wasser aus dem Tunnel zur Energiegewinnung
Nach acht Jahren Bauzeit wurde von der Rhätischen Bahn Ende 1999 der 19 km lange Vereinatunnel im Kanton Graubünden eröffnet und damit für den Unterengadin die gewünschte wintersichere Verbindung zu den Wirtschaftszentren des Kantons und weiter nach Zürich und St. Gallen geschaffen. Am Nordportal des Tunnels fließt pro Minute eine Wassermenge von rund 2100 Litern ab. Das Energiepotential dieses Wassers mit einer Temperatur von 17 °C will man jetzt für die geothermische Energiegewinnung mittels Wärmepumpe nutzen. Dazu will das Elektrizitätswerk Zürich (EWZ) in Klosters einen Fernwärmeverbund mit ergänzender Holzschnitzelheizung schaffen. Bereits 2013 hat die Gemeinde Klosters für elf ihrer Liegenschaften einen Wärme-Liefervertrag mit dem EWZ abgeschlossen, dem in diesem Jahr 40 weitere Wärmeabnehmer folgten. Somit steht der wirtschaftlichen Umsetzung des Projekts zur Wärmenutzung aus dem Vereinatunnel nichts mehr im Wege. Dazu sollen gut 11,5 Millionen Euro investiert und jährlich zwischen 800 000 und einer Million Liter Heizöl ersetzt werden. Noch innerhalb des Jahres 2014 wird die EWZ das Baugesuch einreichen. Erste Wärmelieferungen werden Ende 2015 erwartet.
G.B.
Literatur/References
[1] Eröffnung des Vereinatunnels. Tunnel 8/1999, pp. 14-17
[2] Sicherheit im Vereinatunnel. Tunnel 3/2000, p. 10
[3] Vereinatunnel hat positive Auswirkungen. Tunnel 6/2006, p. 6