Sicherer Brandschutz für den Cassanawald-Tunnel
Der Cassanawald-Tunnel gehört zur Nordrampe der Autobahn A13 nahe dem San Bernardino-Tunnel und dient dem Lawinenschutz. Er hat zwei Fahrspuren im Gegenverkehr eine Länge von 870 m und liegt im Kanton Graubünden.
Um diesen Tunnel sicher vor Brandschäden zu schützen, wurden Mitte 2010 folgende bauliche Maßnahmen ausgeführt:
• Rückbau der tausalzgeschädigten Wandstruktur bis auf 2,60 m Höhe und Ersatz derselben durch neuen, polypropylenfaserverstärkten Konstruktionsbeton. Bekanntlich verringern oder verhindern diese Fasern im Brandfall das Abplatzen des Betons.
• Einbau eines besonderen Brandschutzmörtels (System ‚Meyco Fireshield 130’ von BASF) auf dem Tunnelgewölbe; dazu wurde zuerst mit Hochdruckwasserstrahl (2000 bar) die erforderliche Rauigkeit und Sauberkeit der bestehenden Betonstruktur zur vollständigen Haftung des Brandschutzmörtels auf dem Untergrund hergestellt, wobei die Haftungsanforderung für den feuerbeständigen Schutzmörtel mindestens 1MPa betrage; die erforderliche Untergrundrauigkeit wurde im Versuch vor Ort ermittelt und mit einem Laser-Profilometer laufend überprüft.
Dann wurde der Schutzmörtel im Nassspritzverfahren mit Spritzroboter auf die Tunneldecke (rd. 40 mm) gespritzt; die Tagesleistung betrug bis zu 30 m³. Für diese Bauarbeiten wurde der Tunnel halbseitig für den Verkehr gesperrt und ein Gleis im gesperrten Teil für Bahnwagen verlegt, die als rollende Installationsfläche für den Einbau der Brandschutz-Spritzmörtels (insgesamt 12.000 m²) dienten.
Das hier angewandte Brandschutzsystem der BASF Construction Chemicals Europe AG in Zürich erfüllt die strengen Anforderungen entsprechend der RWS Brandlastkurve (z.B. Brandwiderstandsfähigkeit nach 10 Minuten bei 1200 °C und auch noch nach einer Stunde bei 1350 °C ). – Die Bauarbeiten führte die Bauunternehmung Marti AG, Luzern durch. ⇥G.B.