TBM-Vortrieb beim längsten Wasserversorgungstunnel der Türkei
Der Vortrieb für den längsten Wasserversorgungstunnel der Türkei wurde im Dezember 2018 abgeschlossen. Im Auftrag der ARGE Kolin/Limak kam dabei im letzten Abschnitt eine Robbins Crossover (XRE) TBM zum Einsatz, die dutzende Störzonen durchfahren und Wasserdrücken von bis zu 26 bar standhalten musste. Nach dem erfolgreichen Vortriebsabschluss wurde die Inbetriebnahme des wichtigen Wasserversorgungsprojekts für März 2019 vorgesehen.
Der 31,6 km lange Gerede Wasserversorgungstunnel soll das Problem der regelmäßigen Wasserverknappungen in der Hauptstadt Ankara zu lösen. Der 9 km lange finale Bohrabschnitt im Mittelteil des Tunnels, der vielen als die größte Herausforderung der TBM-Vortriebsmetode in der Türkei gilt, hielt hochgradig komplexe Bodenverhältnisse, mit Sandstein-Agglomeraten, Kalkstein und Tuffstein bereit.
Die Robbins XRE TBM mit zwei alternativen Betriebsmodi nahm das letzte Teilstück der Strecke in Angriff, nachdem zuvor eingesetzte Doppelschild-TBM durch massive Schlamm- und Wassereinbrüche zum Stillstand gebracht worden waren.
Die Crossover-TBM wurde im Frühling 2016 montiert; im Sommer begannen die Bohrarbeiten, und innerhalb der ersten 50 Vortriebsmeter konnte der Abschnitt, in dem eine Doppelschild-Maschine festsaß, durchfahren werden. Die TBM wurde hier im EPB-Modus betrieben, da Wasserdrücke bis zu 26 bar anstanden sowie alluviale Ablagerungen, fließfähige Böden, Ton und insgesamt 48 Störzonen.
Die Bodenbeschaffenheit und der lange Zufahrtsweg bis zur Ortsbrust hatten Einfluss auf die Vortriebsleitung. Trotz dieser Einschränkungen war eine Tagesbestleistung von 29, 4 m, eine Wochenbestleistung von 134,6 m und eine Monatsbestleistung von 484 m möglich.