Sealable Solutions
Es ist generell bekannt, dass das Design der Tübbinge aufgrund von Kosten-, Handlings- und Umweltaspekten dazu neigt immer schmaler zu werden. Ziel dabei ist weiterhin eine möglichst große Kontaktfläche zwischen den Segmenten beizubehalten. Das bedeutet wiederum: der Platz für die Dichtung wird immer kleiner und somit schrumpfen die Randabstände zur Segmentaußenkante, die speziell beim Einbau von verankerten Dichtungen erforderlich sind. Wird hier keine ausreichende Betonüberdeckung sichergestellt, kann es bei der Dichtungskompression zu Abplatzungen am Beton kommen, die Unterläufigkeit und letztendlich Leckagen hervorruft. Um auf die Anforderungen angemessen zu reagieren, hat das deutsche Unternehmen Sealable Solutions GmbH eine neue, patentierte Nutgeometrie entwickelt.
Da Abplatzungen weitestgehend in Verlängerung der Verankerungsfußposition entstehen, war es wichtig die Krafteinleitung zu verschieben und über die nach innen versetzen Füße weiter von der Außenkante in den Beton einzuleiten. Um gleichermaßen bei der Flanke eine bessere Verteilung zu erzielen, wurde das Erscheinungsbild ebenfalls verändert. Es ist nicht mehr gerade, nicht mehr eckig, sondern: abgerundet.
Durch die Kombination von hereingesetzten Verankerungsfüßen und abgerundeten Flanken werden Zug- und Druckspannungen im Beton von der Tübbing-Außenkante nach innen versetzt.
Des Weiteren bietet diese Lösung den Vorteil, dass die Dichtung bei Beschädigung leichter ausgetauscht werden kann. Zum einem wird der Schneidvorgang durch gleichzeitiges Entfernen der Verankerungsfüße bei kleineren Nutgrundbreiten vereinfacht, zum anderen können die beim Wechsel gelegentlich entstehenden Ausbrüche im Beton vollflächig abgedeckt werden und bieten keinen direkten seitlichen Angriff für Unterläufigkeiten.
Anwendung findet das Patent bei verankerten Profilen ab einer Nutgrundbreite von ≥ 33 mm. Das erste Referenzprojekt ist der polnische Swinetunnel, bei welchem das Profil M80382 (44 mm Nutgrundbreite) zum Einsatz kommt.
Die Firmengeschichte begann vor mehr als 200 Jahren mit der Produktion von Feuerwehrschläuchen. Über verschiedene Stationen und Eigentumsverhältnisse angefangen mit der Phoenix AG, dann ContiTech AG, später Phoenix Dichtungstechnik GmbH und zuletzt der Dätwyler Sealing Technologies Deutschland GmbH entwickelte sich die Organisation mit Sitz in Waltershausen (Deutschland) zu einem international agierenden Unternehmen mit mehr als 750 Projekten weltweit im Bereich Tunnelbau. Nach einem Management-Buy-Out im Mai 2020 firmiert das Unternehmen nun unter dem Namen Sealable Solutions GmbH.