Kaisermühlentunnel mit neuen Sicherheitsanlagen
Der 2,2 km km lange Kaisermühlentunnel auf der A22 Donauufer Autobahn ist der längste Autobahntunnel in Wien. Mit einem Verkehrsaufkommen von täglich rund 120 000 Fahrzeugen (davon 11 % Schwerlastverkehr) ist er der am meisten befahrene Straßentunnel Österreichs. Die Betreibergesellschaft Asfinag hat nach einer Bauphase von zwei Jahren nun die Generalneuerung aller Sicherheitseinrichtungen (Beleuchtung, Lüftung und Brandschutz) des Tunnels nahezu abgeschlossen. Mit dem akustischen Monitoringsystem AKUT und insgesamt 188 Videokameras hat der Tunnel nun auch „Ohren“ und „Augen“. Nach den Probebetrieben der neuen Anlagen haben am 28. Januar die Abschlussarbeiten begonnen, die im April 2019 beendet sein sollen. Die Asfinag investiert rund 40 Millionen Euro in die neuen Betriebs- und Sicherheitstechniken des Kaisermühlentunnels.
Das elektronische Alarmsystem AKUT – von Joanneum Research gemeinsam mit der Asfinag entwickelt – erkennt Gefahren im Tunnel anhand von Geräuschanomalien und schlägt blitzschnell Alarm. Beispiel ist der Großbrand im Gleinalmtunnel am 5. Oktober 2018; bereits nach wenigen Sekunden hat AKUT als erstes Sicherheitssystem angeschlagen. Mit dem Kaisermühlentunnel ist AKUT bereits bei 24 Tunneln eingebaut; bis 2029 sollen noch 32 weitere folgen.
Für das AKUT-System wurden im Tunnel Kaisermühlen alle 100 m Überwachungsstationen mit 91 Mikrophonen und 91 Kameras eingebaut. Diese erkennen untypische Geräusche, wie einen Aufprall, quietschende Reifen oder menschliche Stimmen, und schlagen Alarm; so schaltet die nächstgelegene Videokamera automatisch ein Bild in der zuständigen Verkehrszentrale, wo sofort die Bedeutung des Zwischenfalls erkannt wird.
Im Tunnel Kaisermühlen sorgen 1575 LED-Lampen für optimale Sicherheit; die LED-Technik sorgt für eine 60 % bessere Beleuchtung als zuvor – bei einer Lebensdauer von zehn statt nur zwei Jahren und insgesamt gleichbleibendem Stromverbrauch. Die neuen LEDs in Verbindung mit den neuen Reflektionen im Tunnel verbessern die Sichtverhältnisse wesentlich.
Vor den Portalen des Kaisermühlentunnels stehen jeweils sechs Großlüfter und im Tunnelinneren 34 weitere Lüfter, die bei einem Brand die Rauchgase in Fahrtrichtung mit etwa 2 m/s aus dem Tunnel leiten. Alle Flucht-Stiegenhäuser sind mit einer Druckbelüftung ausgestattet. G.B.