Internationale Konsortien gebenAngebote für Fehmarnbelttunnel ab
Femern A/S, die Planungsgesellschaft des Fehmarnbelttunnels, hat nach jahrelanger Vorbereitungsphase nun 17 Angebote für die ausgeschriebenen Bauaufträge des geplanten weltweit längsten Absenktunnel erhalten. Die Angebote von neun internationalen Bauunternehmen und Konsortien beschreiben, wie der Tunnel im zuvor von Femern A/S abgesteckten Rahmen verwirklicht werden kann. Dieses unter „Design and Build Verfahren“ bekannte Vorgehen erlaubt den Bauunternehmen einen maximalen Planungsfreiraum und ermöglicht auch technisch innovative Baulösungen. Femern A/S gibt hierbei als Bauherr zunächst vor, was in welcher Qualität gebaut werden soll und wie die Anlagen funktionieren sollen. Die Bauunternehmer wählen hiernach die ihrer Meinung nach besten und effektivsten Methoden für den Bau des Tunnels aus.
Vier Hauptbauaufträge
Der Fehmarnbelttunnel ist eines der größten Infrastrukturprojekte Europas, und die Bauaufträge werden Tausende von Arbeitsplätzen schaffen. Sie gliedern sich in vier Hauptbauaufträge: Das Ausbaggern der 18 km langen und 12 m tiefen Rinne im Meeresboden, die Anlage der nördlichen und südlichen Tunnelportale sowie die Straßen- und Schienenanbindung auf der deutschen und dänischen Seite. Einige der teilnehmenden Konsortien haben ein Angebot für das Gesamtprojekt abgegeben, während andere sich auf Teil-Aufgaben konzentrieren wollen. In den kommenden Monaten wird Femern A/S die eingegangenen Angebote analysieren und danach einen intensiven Dialog mit den Bauunternehmen führen. Nach Ende der Dialogphase müssen die Unternehmen den Preis für ihr Angebot kalkulieren. Femern A/S erwartet, dass die Preise im Dezember 2014 vorliegen, so dass eine realistische Bausumme in den Entwurf des Baugesetzes aufgenommen werden kann, das das dänische Parlament (Folketinget) Anfang 2015 behandeln wird.
Ausschreibung für elektrische und
mechanische Anlagen
Die Vorbereitungen für den Bau des Absenktunnels ist bereits in die nächste Phase eingetreten, denn auch die Ausschreibung für die elektrischen und mechanischen Anlagen hat bereits begonnen. Zu den Anlagen und Installationen zählen unter anderem die Lüftung des Tunnels und der Portalgebäude, Notausgangstüren, Feuerlösch- und Brandbekämpfungssysteme, Entwässerung, Kabel- und Rohrleitungen, Aufzüge, Transformatoren und Beleuchtung sowie Überwachungs-, Steuer- und Kommunikationssysteme.
Sechs große Unternehmenskonsortien haben sich bereits zur Präqualifizierung für die elektrischen und mechanischen Anlagen im Tunnel bei Femern A/S angemeldet. Sie bestehen aus 17 Unternehmen aus acht Ländern. Bewerbungen kamen nicht nur aus Dänemark und Deutschland, sondern auch aus Großbritannien, Schweden, Spanien, Italien, Frankreich und Österreich.
Bei den elektrischen und mechanischen Anlagen handelt sich um einen Auftrag mit einem Wert von etwa 500 Millionen Euro, der bedeutende Ressourcen und technisches Know-how erfordert. „Das große Interesse für diesen Auftrag ist sehr erfreulich. Es handelt sich hierbei um einen sehr umfassenden, mehrjährigen Vertrag. Der Eingang einer großen Anzahl von Angeboten trägt dazu bei, dass wir den besten Anbieter zur Bewältigung dieser besonders wichtigen und komplexen Aufgaben finden werden“, so Steen Lykke, Technischer Direktor von Femern A/S.
Die Arbeiten an den elektrischen und mechanischen Anlagen sollen 2016 beginnen, wobei der Auftragnehmer auch die Wartung der Anlagen in den ersten Jahren nach Fertigstellung des Tunnels 2021 übernehmen wird.