Hohe Garantieleistungen für Großprojekte – Sicherheit um jeden Preis?
Über Sicherheits- und Garantieleistungen decken öffentliche und private Bauherren die wirtschaftlichen Risiken von großen Bauprojekten gegenüber den beauftragten Unternehmen ab. Das Bedürfnis nach Sicherheit ist durchaus nachvollziehbar. Doch sollte ein gesundes Maß nicht überschritten werden. Da stellt sich die Frage, ob solche Absicherungen wirklich dazu beitragen, gewisse Risiken bei der Ausführung von Bauvorhaben zu verringern. Damit befassten sich der Fachverband Infra und die Fachgruppe Untertagbau (FGU) des Schweizerischen Ingenieur- und Architekten-Vereins (SIA) am 11. November 2008 in einer Fachtagung über „Hohe Garantieleistungen für Großprojekte – Sicherheit um jeden Preis?“; dazu kamen zahlreiche Vertreter von Bauherren, Ingenieurbüros, Bauunternehmen, Banken und Versicherungen nach Zürich/CH.
Eingangs berichtete Felix Amberg als Präsident der FGU über die Einführung der heutigen Absicherungsinstrumente vor etwa 15 Jahren im Zusammenhang mit den großen Bauvorhaben der Neuen Eisen-bahnTransversalen (NEAT) mit dem Lötschberg- und dem Gotthard-Basistunnel; so fanden die Streitschlichtung und die Erfüllungsgarantie Ein-gang in die Ausschreibungen als 2 Instrumente, die bisher nicht oder nur von untergeordneter Bedeutung gewesen waren. Seither sind etwa 10 Jahre vergangen und eine Standortbestimmung ist sicher angezeigt, zumal einzelne der gro-ßen Vorhaben vertraglich abgeschlossen oder...