Entscheidungsmodelle bei der Ausstattung von
Tunneln mit sicherheitstechnischen AnlagenTeil 2: Bewertung zweier Ausstattungsvarianten mithilfe eines integrierten Entscheidungsmodells
Im ersten Teil wurde gezeigt, wie die Evaluierung und Auswahl von sicherheitstechnischen Anlagen Bauherren und Planer u. U. vor ein vielschichtiges Problem stellen [1]. Aspekte wie die Sicherheit des Tunnelnutzers und Bauwerks, Lebenszykluskosten für das Bauwerk und die dazugehörige Ausstattung sowie die Lage und Verfügbarkeit im Netz machen die Wahl der richtigen Ausstattungsvariante zu einer komplexen Entscheidung. Im zweiten Teil stellen die Autoren ein multikriterielles Entscheidungsmodell vor, das im Zuge des vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) geförderten Projekts „Safety of Life in Tunnels – 2“ (SOLIT²)1 entwickelt wurde.
Es ermöglicht eine geführte und transparente Entscheidungsfindung unter Berücksichtigung der benannten Rahmenbedingungen und Kriterien. Am Beispiel eines konkreten Modelltunnels wird aufgezeigt, wie die technische und ökonomische Effizienz von konkurrierenden Ausstattungsvarianten auf transparente und nachvollziehbare Weise vergleichend beurteilt werden kann. Die hier vorgestellten Entwicklungen fanden u. a. im „Leitfaden zur ganzheitlichen Bewertung von Tunneln mit Brandbekämpfungsanlagen sowie deren Planung“ Eingang, der auf der Homepage des SOLIT-Konsortiums unter solit.info zum Download bereit steht.
Entscheidungsmodell im Zuge von SOLIT²
Allgemeines
Im Rahmen des Projekts SOLIT² wurden u.a. die Kompensationsmöglichkeiten durch die Verwendung einer Wassernebelbrandbekämpfungsanlage (WN-BBA) im Hinblick auf die sicherheitstechnische Ausstattung einer Straßentunnels untersucht. Ziel war es, eine Vergleichbarkeit verschiedener Ausstattungsvarianten im Hinblick auf die bereits im ersten Teil dieser Veröffentlichung dargelegten Schutzziele herzustellen. Hierzu wurden verschiedene Entscheidungsmodelle betrachtet und hinsichtlich ihrer Adaptionsfähigkeit im geschilderten Kontext untersucht. Viele...