Durchschlag im Rosshäuserntunnel
Beim Bau des rund 2 km langen, zweigleisigen Rosshäuserntunnels für die Strecke Bern–Neuchâtel ist eine wichtige Phase beendet. Nach beschlossener Änderung der Bauweise wurde Anfang Juni 2015 181 m westlich der Tunnelmitte die letzte Sprengung in der oberen Tunnelhälfte (Kalotte) durchgeführt. Nach dem Durchschlag wird in den darauf folgenden drei bis vier Monaten die obere Tunnelhälfte ausgebessert, ehe im Herbst der Abbau der unteren Hälfte, der Strosse und Sohle, beginnen wird. Der Rohbau ist voraussichtlich Mitte 2017 abgeschlossen.
Der Rosshäuserntunnel ist das Kernstück des Doppelspurausbaus zwischen Rosshäusern und Mauss und macht rund die Hälfte der Neubaustrecke aus. Dieser ersetzt den 110-jährigen, 1,1 km langen und sanierungsbedürftigen Einspurtunnel. Mit den Ausbrucharbeiten im Tunnel war im Frühling 2013 begonnen worden. Wegen schwieriger geologischer Verhältnisse wurde die Vortriebsmethode im Januar 2014 umgestellt. Statt dem bis dahin angewandten Vollausbruch von Osten her kam der Kalottenvortieb von Osten und von Westen her zum Zug. Die Umstellung der Vortriebsart im brüchigen Fels hat sich laut der Eigentümergesellschaft BLS AG bewährt; die Bauarbeiten kamen schneller voran als zuerst angenommen. Das Bauprojekt verzögert sich um 18 Monate und verteuerte sich um 65 Millionen auf insgesamt 265 Millionen Schweizer Franken. Ab Mitte 2018 sollen die ersten Züge die neue Doppelspurstrecke befahren können. / G.B.
Literatur/References
[1] Neuer Rosshäuserntunnel für Streckenausbau. Tunnel 5/2012, S. 4
[2] Änderung der Bauweise im Neuen Rosshäuserntunnel. Tunnel 5/2014, S. 40-44