Ceneri-Basistunnel: Inbetriebnahme auf Dezember 2020 verschoben
Der Rechtsstreit im Zusammenhang mit den Bahntechnik-Vergaben beim Ceneri-Basistunnel hat Auswirkungen. Intensive Abklärungen der Bauherrin AlpTransit Gotthard AG (ATG) haben Mitte Juni 2015 ergeben, dass die Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels statt auf 2019 neu auf 2020 zu prognostizieren ist.
Gegen die Vergaben der ATG für die beiden Lose „Fahrbahn und Logistik“ sowie „Bahntechnik und Gesamtkoordination“ beim Ceneri-Basistunnel wurden im September 2013 Beschwerden erhoben. Im September 2014 bestätigte das Bundesgericht die Zuschlagsverfügungen der ATG. Durch die Verfahrensdauer von insgesamt rund 12 Monaten verzögerte sich der gesamte Terminplan für die beiden Bahntechnik-Lose um ein Jahr.
Im Verlaufe der letzten Monate hat die ATG mit den Unternehmern geprüft, ob mit Beschleunigungsmaßnahmen die Verzögerung von 12 Monaten aufgefangen und die Inbetriebnahme im Dezember 2019 sichergestellt werden könne. Die Abklärungen ergaben, dass der Termin aus Sicht der Unternehmer zwar machbar sei, die damit verbundenen Risiken werden aber von der ATG als nicht tragbar eingestuft. „Trotz hohem Aufwand würde die Gefahr bestehen, den Inbetriebnahme-Termin 2019 zu verfehlen“, erläuterte Renzo Simoni, Vorsitzender der Geschäftsleitung der AlpTransit Gotthard AG.
Die Inbetriebnahme des 15,4 km langen Ceneri-Basistunnels wird nun neu per Fahrplanwechsel Dezember 2020 prognostiziert. In der Weströhre sind aktuell bis zum Durchschlagspunkt bei Vigana noch 1085 m auszubrechen, in der Oströhre 1160 m (Stand: 15. Juni 2015). Wenn alles rund läuft, erfolgt der Hauptdurchschlag des Basistunnels Anfang 2016. Die beiden Durchschläge Richtung Süden fanden bereits im März 2015 statt.