Albulatunnel II: Gefrierkörper in der Raibler Rauwacke
Ein Schlammeinbruch im schwimmenden Gebirge und ein Vortriebstillstand von 15 Monaten: Dies, wie beim Bau des bestehenden Meterspur-Eisenbahntunnels vor 117 Jahren dokumentiert, sollte beim Neubau des Albulatunnels II in der Raibler Rauwacke nicht vorkommen. Dazu wurde für den Vortrieb in der geologisch schwierigen Zone aus siltigem Feinsand unter hohem Wasserdruck ein Gefrierkörper erstellt. Der vorliegende Artikel entstammt dem Vortragsprogramm des Swiss Tunnel Congress 2017.
1 Einleitung
Der 5864 m lange Albulatunnel I liegt im Kanton Graubünden und verbindet die nördlichen Täler Graubündens mit dem Engadin (Bild 1). Er ist seit 1903 als eingleisiger Meterspur- Eisenbahntunnel in Betrieb und gehört seit 2008 als Bestandteil der Rhätischen Bahn (RhB) in der Landschaft Albula/Bernina zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Zustandserfassung des Tunnels im Jahr 2006 zeigte erheblichen Sanierungsbedarf sowie einen Nachholbedarf bezüglich der Sicherheit. Im Jahr 2010 wurde im Rahmen des Vorprojekts entschieden, neben dem bestehenden Tunnel einen neuen Tunnel, den Albulatunnel II,...