Gotthard-Straßentunnel: Seit Februar 2025 läuft der Hauptvortrieb für die zweite Röhre
Am 14. Februar 2025 wurden in Göschenen und Airolo die beiden Tunnelbohrmaschinen (TBM) für den Vortrieb der zweiten Röhre des Gotthard-Straßentunnels gestartet. Zahlreiche Gäste und die Mitarbeitenden der Bauunternehmen sowie Bauherren-Vertreter vom Bundesamt für Strassen ASTRA nahmen an den Feierlichkeiten an beiden Tunnelportalen teil.
Gleichzeitiger TBM-Vortrieb von zwei Seiten
Die beiden TBM mit einem Durchmesser von jeweils rund 12,3 m und einem Gewicht von ca. 2000 t starten von Norden und Süden.
Gotthard-Straßentunnel, 2. Röhre: Bohrkopf der TBM in Göschenen
Credit/Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA
Auf der Nordseite ist die „ARGE secondo tubo“, bestehend aus den Unternehmen Implenia Schweiz AG sowie Frutiger AG, mit den Arbeiten im budgetierten Umfang von rund 467 Millionen Franken beauftragt. Auf der Südseite werden die Arbeiten durch das „Consorzio Gottardo Sud“ durchgeführt, das aus den Unternehmen Marti Tunnel AG, Mancini & Marti SA sowie Ennio Ferrari SA besteht. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 499 Millionen Franken.
Vorarbeiten
Die mehrjährigen Vorarbeiten umfassten unter anderem die Umlegung des Service- und Infrastrukturstollens, den Ausbruch der Zugangsstollen zu den beiden Störzonen sowie den Aufbau der komplexen Infrastruktur zur Bewirtschaftung des Ausbruchmaterials. Die letzten Monate waren geprägt von der Anlieferung und Montage der beiden Tunnelbohrmaschinen des deutschen Herstellers Herrenknecht.
Durchschlag für 2027 geplant
Bis zur Losgrenze legen beide TBM eine Strecke von 7–8 km zurück und passieren dabei jeweils eine rund 350 m lange geologische Störzone, welche im konventionellen Verfahren mit Baggern ausgebrochen wird. Die Maschinen werden durchschnittlich 18 m pro Tag voranschreiten und sollen planmäßig im Frühling 2027 ihr Ziel in der ungefähren Tunnelmitte erreichen. Der feierliche Durchschlag ist für den Herbst 2027 vorgesehen. 2030 soll die zweite Gotthardröhre für den Verkehr freigegeben werden und die Instandsetzung der bestehenden Röhre beginnen.
Abermalige Pionierleistung am Gotthard
Festakt in Airolo zum Start der beiden Tunnelbohrmaschinen für die zweite Röhre des Gotthard-Straßentunnels
Credit/Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA
Am Festakt zum Start der beiden Tunnelbohrmaschinen stellte Albert Rösti, Mitglied im schweizerischen Bundesrat und Vorsteher des Eidgenössischen Departments für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), die abermalige Pionierleistung am Gotthard ins Zentrum. Die zweite Röhre diene der Vollendung der Vision, die Schweizer Regionen und insbesondere das Tessin ganzjährig zu verbinden. Gemeinsam mit den Regierungspräsidenten der Kantone Uri und Tessin, den Gemeindepräsidenten von Airolo und Göschenen, dem Gesamtprojektleiter und Vertretern der Bauunternehmen startete er die Tunnelbohrmaschinen.