Austausch der Fluchttüren im Großer-Belt-Tunnel
Elkuchs neu entwickelte Fluchttür wird bis Ende 2023 in den 31 Querschlägen des dänischen Großer-Belt-Tunnels eingebaut werden
Credit/Quelle: Elkuch Group
Die Schweizer Elkuch-Gruppe wurde von der Sund & Bælt Holding A/S mit dem Austausch der Fluchttüren im dänischen Großer-Belt-Tunnel (Storebælttunnelen) beauftragt. Die zwei Röhren des des Großer-Belt-Eisenbahntunnels sind jeweils 8024 m lang und verlaufen in bis zu 40 m Tiefe unter dem Meeresboden. Die beiden Tunnel, einer für jede Fahrtrichtung zwischen der Insel Sprogø und der Stadt Korsør (Seeland), sind alle 250 m durch Querschläge verbunden.
Einbau von 61 neuen, feuerfesten Türanlagen bis Dezember 2023
Der Arbeitsumfang des Auftrags umfasst die Demontage der bestehenden Fluchttüren sowie die Fertigung und den Einbau von 61 neuen feuerfesten Türsets innerhalb eines engen Zeitfensters. Die Austausch-Arbeiten soll bis Dezember 2023 vollständig abgeschlossen sein, denn Sund & Bælt Holding A/S als verantwortlicher öffentlicher Betreiber strebt die schnellstmögliche Wiederaufnahme des täglichen Betriebs der Eisenbahntunnel an.
Für die erfolgreiche Durchführung des Projekts ist von entscheidender Bedeutung, dass die Arbeiten den höchsten Qualitätsstandards hinsichtlich der erforderlichen Spezifikationen und der Funktionalität der Türen entsprechen. Hierbei kommt eine Neuentwicklung der Elkuch-Gruppe zum Einsatz, mit der die hohen technischen Anforderungen auf der Baustelle erfüllt und eine termingerechte Montage gewährleistet werden sollen. Das Türblatt besteht aus einem feuerfesten Verbundkern mit Steinwolldämmung. Die tragende Verbundstruktur ist mit Kohlefasergewebe verstärkt. Durch diese Eigenschaften kann eine Dreipunktaufhängung realisiert werden.
Ein Querschnitt durch die Türkonstruktion mit Bewehrung und Steinwollekern
Credit/Quelle: Elkuch Group
Geringe Verformung im Brandfall
Diese Kombination gewährleistet eine sehr hohe Steifigkeit und geringe Verformung im Brandfall bei gleichzeitig hoher Dauerbelastbarkeit und verhindert ein Verklemmen oder Verspannen der Tür. Das spezielle Herstellungsverfahren ermöglicht ein luftdichtes, unteilbares Türblatt mit fest verankerten Scharnier- und Riegelführungen. Dabei ist das Gewicht des Türblattes nicht höher als bei einer herkömmlichen Stahlkonstruktion. Die Panikstange ist beidseitig mit Gummifaltenbälgen abgedichtet. Der Türverriegelungsbolzen ist federbelastet und befindet sich auf der Oberseite, abgedichtet mit einem Abstreifer. Der Zugang zum Verriegelungssystem erfolgt durch Entfernen einer Abdeckung mit drei wiederverwendbaren Dichtungen. Die Dichtung ist an allen vier Seiten auf dem Türblatt angebracht. Sie wird aus Polyester hergestellt, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Alle Dichtungen können ausgetauscht werden, ohne dass das Türblatt aus dem Rahmen entfernt werden muss.
Augenmerk auch auf geringen Wartungsaufwand gelegt
Bei der Konstruktion der Tür wurde auf einen minimalen Wartungsaufwand für den Kunden geachtet. Lediglich routinemäßige Überprüfungen sollen sicherstellen, dass die Betriebskräfte innerhalb der definierten Grenzen liegen und die Selbstschließfunktion korrekt arbeitet. Die beschriebenen Eigenschaften führen zu einer optimierten Kostenkontrolle für den Betreiber des Tunnels.