Vollautomatisierung der Pariser Metrolinie 4 wird bis Ende 2023 abgeschlossen
Die Modernisierung der Pariser U-Bahn-Linie 4 mit Automatisierungstechnik ist abgeschlossen und die fahrerlosen Züge konnten ihren Fahrbetrieb aufnehmen. Dank Digitalisierung und Optimierung der Linie 4 kann der öffentliche Nahverkehrsbetreiber RATP die Transportfrequenz sicher erhöhen, da der zeitliche Abstand zwischen den Zügen von 105 auf 85 Sekunden gesenkt wurde.
Credit/Quelle: Siemens Mobility GmbH
CBTC-Signaltechnik
Das Unternehmen Siemens Mobility war 2015 von RATP mit der Automatisierung der Linie 4 beauftragt worden und stellte neben digitalen Kommunikationssystemen auch die CBTC-Signaltechnik (Communication-Based Train Control) für die Streckenmodernisierung bereit. Nach einem Testlauf ohne Fahrgäste, der im Juni 2022 begann, ist die Automatisierung der Metrolinie 4 jetzt Realität. Nun sollen nach und nach mehr fahrerlose Züge eingesetzt werden, um die Strecke bis Ende 2023 vollständig zu automatisieren.
Automatisierung verringert Antriebsenergieverbrauch um bis zu 15 %
Im Rahmen dieses Projekts hat Siemens Mobility die Schienen, die technischen Anlagen und die 52 automatischen Züge, die auf der Linie 4 fahren werden, mit seinen digitalen Systemen und seiner CBTC-Signaltechnik ausgestattet. Das Unternehmen stellte auch die technischen Geräte und die Software für das „Operation Command Center“ (OCC) bereit. Dieses steuert die Signalanlage und die Antriebsenergieversorgung und dient als Schnittstelle zu den fahrzeug- und streckenseitigen Systemen.
Dank der digitalen CBTC-Signaltechnik von Siemens Mobility kann RATP die Kapazität zukünftig sicher erhöhen und mehr Fahrgäste auf der Strecke befördern. Die kontinuierliche Übertragung von Systemzustandsdaten steigert zudem die Betriebseffizienz, verringert Verspätungen und stellt den Fahrgästen jederzeit aktuelle Reiseinformationen bereit. Darüber hinaus verringert das automatische System den Antriebsenergieverbrauch um bis zu 15 %.
Die Linie 4 ist die Pariser U-Bahn-Linie mit dem zweitgrößten Fahrgastaufkommen. Auf der mehr als 14 Kilometer langen Strecke mit ihren 29 Stationen werden täglich 700 000 Fahrgäste befördert. Die größten Herausforderungen dieses Projekts bestanden in dem hohen Fahrgastaufkommen und der Notwendigkeit, Unterbrechungen des Zugverkehrs auf ein Minimum zu beschränken. Die Automatisierung der Linie 4 musste in die Arbeiten zur Verlängerung der Strecke bis zur neuen südlichen Station Bagneux–Lucie Aubrac integriert und auf drei verschiedene Typen von Rollmaterial (MP89, MP05 und MP14) ausgelegt werden.