Quito Metrolinie 1: TVM-Vortriebe beginnen im Frühjahr 2017
In Quito entsteht derzeit eines der höchstgelegenen Metrosysteme der Welt. Die erste Linie wird sich auf einer Länge von 22 km durch die Hauptstadt Ecuadors ziehen. Mehr als 2800 m über dem Meeresspiegel werden sich voraussichtlich ab dem Frühjahr 2017 zwei kürzlich fertiggestellte Herrenknecht EPB-Schilde durch den Untergrund vulkanischen Ursprungs arbeiten.
Zweite Bauphase der Metrolinie 1
Der Auftrag für die zweite Bauphase der Metrolinie 1 in Quito im Wert von 1,4 Milliarden Euro wurde an eine Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen Acciona Infrastructure aus Spanien und Construtora Norberto Odebrecht aus Brasilien vergeben. Acciona hatte im Rahmen der ersten Phase des Projekts bereits die Ingenieurbauarbeiten für die beiden Stationen La Magdalena und El Labrador fertiggestellt. Weitere 13 Stationen sollen nun im Zusammenhang mit dem Vortrieb der Tunnelstrecke errichtet werden.
Die geplante Tunneltrasse der ersten Metrolinie für Quito verläuft in einer Tiefe von etwa 20 bis 25 m unter der Stadt, von der Quitumbe Bus-Station im Süden bis hin zur nördlichen Station El Labrador. Die Arbeiten an Phase 2 der Metro wurden am 19. Januar 2016 bei Quitumbe aufgenommen. Die Bauphase soll innerhalb von 36 Monaten abgeschlossen sein; weitere sechs Monate sind veranschlagt für die Integration der technischen Systeme und die Inbetriebnahme.
Vortrieb mit Herrenknecht-TVM
Zum Frühjahr 2017 werden die Baucrews dann Gesellschaft von zwei Herrenknecht-Bohrern bekommen. Ende August 2016 sind die EPB-Schilde mit Durchmessern von 9.36 m fertiggestellt worden. Zur technischen Abnahme der zeitgleich montierten und fertiggestellten Maschinen war der Bürgermeister von Quito, Dr. Mauricio Rodas sowie Vertreter der bauausführenden ARGE Acciona/Odebrecht und des Bauherrn Quito Metro im Herstellerwerk in Schwanau zu Besuch.
Elektrifizierung von Siemens
Der deutsche Siemens-Konzern wird im Auftrag von Acciona/Odebrecht die neue doppelgleisige Metrolinie 1 vollständig elektrifizieren. Zum Lieferumfang zählt die Installation einer rund 46 km langen Deckenstromschiene, einer 6 km langen Oberleitung, elf Bahnstromversorgungsanlagen, 29 Anlagen zur Sekundärstromversorgung sowie das SCADA-System für die Überwachung und Steuerung der Bahnstromversorgung.
350 000 Fahrgäste täglich
Das neue Schienensystem der Millionenstadt soll voraussichtlich ab Sommer 2019 über 350 000 Fahrgäste täglich transportieren. Die Fahrtzeit zwischen Nord- und Südteil der Stadt wird auf 34 Minuten reduziert; das bedeutet eine Ersparnis von nahezu eineinhalb Stunden, verglichen mit der derzeitigen Fahrtzeit an der Oberfläche.