BBT: Vortriebsbeginn am Haupttunnel
Die Arbeiten am Brenner Basistunnel, dem 64 km langen Herzstück der neuen Brennerbahn zwischen München und Verona, schreiten planmäßig voran. Am 19. März 2015 wurde auf österreichischem Projektgebiet mit den Arbeiten am Haupttunnel begonnen. Dem offiziellen Festakt wohnten zahlreiche Spitzenrepräsentanten aus der EU, Bundes- und Landespolitik bei. EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc fungierte dabei als Tunnelpatin für die erste Hauptröhre des Brenner Basistunnels. Ebenfalls anwesend waren die Verkehrsminister der sieben Alpenstaaten, die Landeshauptleute von Bayern bis Verona.
Seit September 2014 laufen die Vortriebsarbeiten am bisher größten Baulos Tulfes–Pfons. Das Auftragsvolumen beträgt 380 Millionen Euro und sieht die Errichtung von insgesamt vier Tunnelabschnitten durch die ARGE Strabag/Salini-Impregilo vor. Beim Zufahrtstunnel Ahrental wurde nach nur drei Monaten die Tiefe der künftigen Hauptröhren erreicht. Damit sind die logistischen Voraussetzungen für den Ausbruch der ersten Kilometer des Haupttunnels sowie der Verbindungstunnel von der Umfahrung Innsbruck zum Haupttunnel geschaffen. Die beiden Verbindungstunnel (Länge: VT-Ost 2800 m, VT-West 3800 m) umit einem Ausbruchsquerschnitt von jeweils 110 m² werden im Sprengvortrieb errichtet werden. Die prognostizierte Bauzeit für diesen Abschnitt beträgt rund 2,5 Jahre.
36 km Tunnelsystem ausgebrochen
In Italien wurden mittlerweile bereits 3,6 km des Haupttunnels vorangetrieben. Insgesamt sind bereits 36 Tunnel-Kilometer auf beiden Seiten des Brenners ausgebrochen. Auf italienischer Seite wird derzeit am 300 Millionen Euro schweren Baulos Eisackunterquerung gearbeitet. Dieses Baulos bildet den südlichsten Abschnitt des Brenner Basistunnels und liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Franzensfeste. Auf österreichischer Seite starten in den nächsten Monaten drei weitere Vortriebe. Ab November kommt dabei erstmals eine Tunnelbohrmaschine zum Einsatz. Diese wird vom Ahrental aus Richtung Brenner einen weiteren Erkundungsstollenabschnitt von 15 km ausbrechen.
Zukünftige Ausschreibungen
Unmittelbar vor der Ausschreibung steht der Abschnitt Mauls-Brenner; er beinhaltet den Bau des Erkundungsstollens nördlich der periadriatischen Störzone bis zum Brenner, die Haupttunnel von der Unterquerung des Eisacks bis zum Brenner einschließlich der Nothaltestelle von Trens. 2016 wird zudem das Hauptbaulos Ahrental-Brenner auf österreichischer Seite ausgeschrieben; dieses Baulos mit einem geschätzten Ausschreibungsvolumen von ca. 1,8 Milliarden. Euro sieht den Bau der Haupttunnel vom Ahrental bis zum Brenner, den Erkundungsstollenabschnitt von Steinach am Brenner bis zur Staatsgrenze und die Nothaltestelle von St. Jodok vor. Ende 2026 soll die zukünftig längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt in Betrieb gehen.