Umfahrung Roveredo: Tunneldurchschlag
Für die Umfahrung Roveredo wird für die Nationalstraße N 13 ein zweispuriger Tunnel mit Gegenverkehr gebaut – mit beidseitig Randwegen und zwei Ausweichstellen. Er hat bis zu 300 m Überdeckung und liegt im Bogen mit über 1.000 m Halbmesser bei 0,8 % Steigung Richtung Norden; er ist rd. 2,5 km lang und erhält in 40 m Abstand einen ebenso langen Flucht- und Rettungsstollen mit sieben Querschlägen, davon zwei befahrbar von den beiden Ausweichstellen aus, bei Bedarf soll der Stollen später zur zweiten, zweispurigen Tunnelröhre dann mit Richtungsverkehr aufgeweitet werden. Zur Rauchabführung bei einem Brand im Tunnel sind alle 100 m steuerbare Klappen in der Zwischendecke über dem 11,5/18,0 m breiten und 11 m hohen Fahrraum mit Verbindung zur Lüftungszentrale am Südportal angeordnet.
Die Bauarbeiten für die Umfahrung Roveredo wurden mit einem Erkundungsstollen in Tunnelachse vom Südportal aus steigend begonnen. Die dabei eingesetzte Tunnelbohrmaschine mit 4 m Bohrkopfdurchmesser führte anschließend den parallelen Flucht- und Rettungsstolen aus – bei Felssicherung in beiden Bauwerken mit Spritzbeton und teilweise mit Felsankern. Nach nur 21 Monaten Sprengvortrieb waren bei Einsatz eines neuartigen Bohrjumbos (mit drei Bohrarmen und Ladekorb) rd. 2.100 m Tunnel ausgebrochen (rd. 400 m Tunnel sind in offener Bauweise erstellt). Nach Einbau der Dichtung sind zwei Schalwagen für den Einbau den Innenschale eingesetzt, wobei dem Beton wegen des Brandschutzes bis zu 2,5 kg PP-Fasern/m³ zugegeben werden.
Baubeginn war April 2009 am Südportal und der Durchschlag in der Tunnelröhre im November 2012. Die Rohbauarbeiten sollten im Jahr 2014 beendet sein und die Inbetriebnahme des Tunnels für die Nationalstraße N13 ist für 2016 geplant. Die Baukosten sind mit 120 Mio. CHF (rd. 100 Mio. €) veranschlagt.⇥G.B.