Tunnel Eyholz: Nordröhre durchschlagen
Der Tunnel Eyholz zwischen Staldbach und Grosshüs dient der Autobahn A 9 zur Südumfahrung von Visp im Kanton Wallis/CH; er besteht aus zwei Röhren im Abstand von rd. 30 m mit 15 Querverbindungen bei maximal 820 m Überdeckung [1, 2]. Der Ausbruchquerschnitt beträgt rd. 125 m² und in den beiden unterirdischen Verzweigungsbauwerken 190 bis 280 m²; dazu kommen zwei Lüftungszentralen. Der Tunnel bietet je Röhre Platz für zwei Fahrspuren mit beidseitig 1 m breiten Randwegen, einen Lüftungskanal oberhalb der Zwischendecken (auch für Rauchabsaugung im Brandfall) und einen begehbaren Werkleitungskanal in der Sohle.
Nach dem Durchschlag der 4.255 m langen Südröhre am 31. August 2012 folgte im Oktober der Durchschlag der 4.231 m langen Nordröhre; der Vortrieb der Nordröhre begann am 23. Mai 2009, zwei Monate nach Beginn der Vortriebsarbeiten für die Südröhre. Die Geologie war anspruchsvoll, vor allem in der Lockergesteinsstrecke. Der Innenausbau hat von Staldbach her bereits begonnen. Neben dem Einbau der Innenschale laufen bereits erste Arbeiten zur betriebs- und sicherheitstechnischen Ausrüstung. Die Inbetriebnahme ist 2015 geplant, die Kosten für den Eyholztunnel sind mit 700 Mio. CHF (560 Mio. EUR) veranschlagt.
Die Autobahn A 9 im Oberwallis erstreckt sich über 31,8 km zwischen Siders Ost und Visp Ost (Grosshüs Eyholz); sie verläuft zu 50 % in Tunneln, wie dem Eyholztunnel und dem 3,2 km langen Tunnel Visp, und gedeckten Einschnitten. Bauherr ist der Kanton Wallis im Auftrag des Bundesamtes für Straßen (ASTRA). Die Eröffnung ist für 2016/17 geplant.⇥G.B.
Literatur / References
[1] Südumfahrung Visp: tunnel 7/2012, p. 3
[2] Schneider, A.; Tanner, S.: A9 Umfahrung Visp – Anspruchsvolle Tunnelvortriebe im Lockergestein und Fels. STC 2008, tunnel 2/2009, pp. 48 - 50