Stuttgart 21: Nordkopf des künftigen Hauptbahnhofs soll Anfang 2020 verfüllt werden
Tunnelverbindung zum künftigen Hauptbahnhof unter ehemaliger Bahndirektion
Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH kommt bei einer der technisch komplexesten Teilmaßnahmen von Stuttgart 21 zügig voran. Der Bau des Tunnels am Nordkopf der Talquerung ist so weit fortgeschritten, dass das Gelände nach Einschätzung der Deutschen Bahn vom Ende Januar dort voraussichtlich etwa ein Jahr später verfüllt werden könne.
Zwischen dem Portal des Tunnel Feuerbach/Cannstatt und dem Gebäude der ehemaligen Bundesbahndirektion entsteht derzeit in offener Bauweise die Tunnelverbindung zum künftigen Stuttgarter Hauptbahnhof. Unter der auf einer provisorischen Brücke verlaufenden Jägerstraße wird bereits ein Teil des Trogs für die Zulaufgleise geschalt, bewehrt und betoniert. Die vier Zulaufgleise fächern sich im Nordkopf auf dann acht Bahnsteiggleise im Bahnhof auf.
Untergrund unter der Bahndirektion hat sich nicht nennenswert bewegt
Die Fortsetzung des Trogs schließt sich demnächst unter der zu zwei Dritteln aufwendig auf Großbohrpfählen abgefangenen Bahndirektion und unter der Heilbronner Straße an. Dazu wird momentan ein früherer Stadtbahntunnel abgebrochen, der sich zwischen der Ostfassade der Bahndirektion und der im Bauverlauf mehrmals verschwenkten Heilbronner Straße befindet. Die Heilbronner Straße selbst lagert bereits auf dem Deckel des künftigen Trogs, Bodenplatte und Seitenwände entstehen im Nachgang. Um Teile der Bodenplatte im Nordkopf herstellen zu können, mussten zwei darunterliegende Stadtbahntunnel während des Betriebs auf einer Länge von 80 m und einer Breite von 4 m freigelegt werden. Teile dieser Röhren sind bereits wieder überbaut. Am westlichen Ende des Nordkopfs ist mit der sogenannten Brillenwand ein kurzes Stück des Durchlasses im Rohbau fertiggestellt.
Die größte technische Herausforderung im Bereich des Nordkopfes bildete die Unterfangung der ehemaligen Bundesbahndirektion. Dessen nördlicher, 15 000 Tonnen schwerer Gebäudetrakt wurde schrittweise erfolgreich abgefangen und neu gegründet und ragt nun in die Baugrube des Nordkopfes hinein. Das Gebäude lagert auf Großbohrpfählen. Die dort angebrachten hydraulischen Pressen dienen dazu, Bewegungen im Untergrund auszugleichen. Bewegungen in nennenswertem Umfang waren bisher nicht festzustellen. Im zweiten Halbjahr des Jahres 2019 soll die Last der ehemaligen Bahndirektion auf den dann im Rohbau fertiggestellten Trog umgelagert werden. Eine Übergabe der früheren Bundesbahndirektion an den Investor ist für das Frühjahr 2020 geplant.