Sicher durch Eisenbahntunnel
Die Deutsche Bahn betreibt für alle Tunnelanlagen ein vierstufiges Sicherheitskonzept, das die Maßnahmen Prävention, Ereignisminderung, Selbstrettung sowie Fremdrettung umfasst. Derzeit unterhält sie zur Unterstützung der Fremdrettung in Tunnelanlagen der Schnellfahrstrecken Hannover-Würzburg und Mannheim-Stuttgart in Hildesheim, Kassel, Fulda, Würzburg, Mannheim und Kornwestheim bei Ludwigsburg sechs ständig einsatzbereite Rettungszüge; deren Vorhaltung kostet jährlich 12 Mio. €. Die Züge wurden im Laufe der Jahre immer dem neuesten Stand angepasst; nach über 20 Jahren Einsatz sollen sie jetzt innerhalb der nächsten sechs Jahre durch neue Fahrzeuge ersetzt werden; die Bahn wird dafür einschließlich eines weiteren Zugs als Einsatzeinheit rd. 80 Mio. € in die Sicherheit der beiden Schnellfahrstrecken investieren.
Dazu wurden Verträge zur Lieferung von 36 Wechselaufbauten für Transport-, Geräte-, Löschmittel- und Sanitätswagen (Dräger, Sicherheitstechnik) und gleich vielen Trägerfahrzeugen (Tatravagonka) geschlossen. Damit können Einsatzkräfte und Material sicher zum Ort des Geschehens gebracht werden.
Die Spezialwagen in modularer Containerbauweise mit umgebungsluftunabhängiger Atemluftversorgung können im Ernstfall von der kontaminierten Außenluft abgeschottet werden; dadurch haben gerettete Personen und Einsatzkräfte in den Containern ohne zusätzlichen Atemschutz über viele Stunden einen sicheren Aufenthalt. Außerdem sind die Rettungszüge mit feuerwehrtechnischem Gerät und Löschwasser ausgerüstet sowie mit Kommunikationsmitteln und Stromerzeugern. Auch gibt es notfallmedizinische Einrichtungen in den umluftunabhängigen Bereichen. Dieses Rettungskonzept hat sich bisher auf den Schnellfahrstrecken bewährt.⇥G.B.
Literatur/References
SBB-Betriebswehr erhält neue Lösch- und Rettungszüge für Tunneleinsatz. Tunnel 2/2007, p. 12