Schlüchterner Tunnel: Zwei Röhren für stark befahrene Bahnstrecke
Der 1914 zweigleisig in Betrieb genommene, 3576 m lange Alte Schlüchterner Tunnel auf der Fernverkehrsstrecke Frankfurt/Main-Fulda war mit täglich insgesamt 260 Personen- und Güterzügen einer der meist befahrbaren Eisenbahntunnel Deutschlands. Inzwischen ist er als eingleisiger Tunnel ausgebaut und ertüchtigt worden. Zudem wurde daneben ein neuer Tunnel erbaut, der mit dem Alten Schlüchterner Tunnel alle 500 m durch Querschläge verbunden ist.
Ab 2007 wurde westlich in 50 bis 90 m Abstand zum bestehenden Tunnel mit einer TBM ein fast 4 km langer Neuer Schlüch-
terner Tunnel mit 9 m Innendurchmesser aufgefahren. Beginnend mit dem 26. April 2011 wurde der Eisenbahnverkehr für etwa drei Jahre durch den Neue Schlüchterner Tunnel geführt; dafür wurde dieser vorübergehend mit einem zusätzlichen Gleis versehen, um den Betrieb auf der stark belasteten Strecke zweigleisig aufrechterhalten zu können. Während dieser Zeit wurde der Alte Schlüchterner Tunnel zu einem eingleisigen Tunnel umgebaut und ertüchtigt (neue Stahlbetoninnenschale und Tunnelsohle etc.). Ende Februar 2014 folgte die Wiederinbetriebnahme des alten Tunnels.
Vom 1. März bis 9. Juni wurde der neue Tunnel zum Rückbau eines Gleises vom Netz genommen und dieser Streckenabschnitt im eingleisigen Gleiswechselbetrieb durch den erneuerten Alten Schlüchterner Tunnel betrieben. Im Endzustand wird jede Fahrtrichtung durch eine eigene Tunnelröhre geführt. Die Kosten für die gesamten Maßnahmen betragen rund 200 Millionen Euro. ⇥G.B.