Rastatter Tunnel: Auftrag vergeben
Die Rheintalbahn ist eine der meist befahrenen Schienenstrecken Deutschlands; sie wird hauptsächlich für den Güterverkehr zwischen den Containerhäfen im Norden sowie der Schweiz und Italien im Süden viergleisig ausgebaut. Dazu gehört der Bau einer etwa 10 km langen zweigleisigen Neubaustrecke südlich von Karlsruhe mit dem Tunnel Rastatt.
Der Tunnel Rastatt unterquert mit einer Länge von 4270 m das Stadtgebiet von Rastatt und die Federbachniederung. Er erhält zwei eingleisige Röhren, die alle 500 m mit einem Querstollen verbunden sind, und wird für eine Geschwindigkeit von 250 km/h ausgelegt. Die geologischen und hydrologischen Verhältnisse sowie die geringe Überdeckung von höchstens 20 m erfordern besondere Maßnahmen, wie den Einsatz von zwei Tunnelvortriebsmaschinen (TVM) für die zeitversetzten Vortriebe in Richtung von Norden nach Süden.
Nach europaweiter Ausschreibung beauftragte die Deutsche Bahn die Arge Tunnel Rastatt, in der die Ed. Züblin AG die technische und die Hochtief AG die kaufmännische Federführung hat, mit dem Rohbau des Tunnels für 321 Millionen Euro. Die Arbeiten begannen im November 2014 mit dem Herstellen einer Baustelleneinrichtungsfläche in Ötigheim und dem Bau der Grundwasserwanne Nord, dem Zulauf zum Nordportal des Tunnels. Im April 2015 soll mit der Montage der beiden TVM und im Oktober dann mit dem Vortrieb begonnen werden. Anfang 2018 soll der Rohbau des Tunnels fertig gestellt sein. Danach folgt der Einbau der Festen Fahrbahn und der Tunnelausrüstung; diese Arbeiten werden voraussichtlich im März 2015 ausgeschrieben sein, so dass nach der Prüfungsphase 2022 der Probebetrieb starten kann.⇥G.B.
Literatur/References
[1] Rastatter Tunnel wird gebaut, Tunnel 2/2012, p. 4
[2] Rastatter Tunnel finanziert. Tunnel 8/2012, p. 7