Implenia baut Fernwärmetunnel unter der Elbe hindurch
Implenia hat im Dezember 2021 vom Bauherrn Wärme Hamburg den Auftrag erhalten, für das neue Fernwärmenetz der Stadt Hamburg einen Tunnel unter der Elbe hindurch zu erstellen. Bei diesem Projekt mit einem Auftragsvolumen von rund 72 Millionen Euro ist Implenia neben der Ausführungsplanung und den Rohbauarbeiten für die Elbequerung und die Fernwärmeleitung auch für die Planung und den Einbau der erforderlichen Betriebstechnik für die Bauwerke zuständig.
Mit digitalen 3D-Planungen werden die komplexen Spezialtiefbau-, Tunnelbau-, Ingenieurbau- und Rohrlegearbeiten geplant und technisch sowie wirtschaftlich optimiert. Im gezeigten 3D-Modell des Startschachtes bei Finkenwerder sind alle Arbeitsschritte einschließlich der übertägigen Baustelleneinrichtung zur Kollisionskontrolle überlagert
Credit/Quelle: Implenia
An der Planung arbeitet Implenia bereits seit Oktober 2021 (Phase 1). Nun folgte der Auftrag für die ab Anfang 2022 laufenden weiteren Planungen und Bauarbeiten (Phase 2).
Die Fernwärmeerzeugung in Hamburg wird sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Zentrale Kraftwerke nördlich der Elbe werden stillgelegt und durch ein effizientes und dezentrales Wärmenetzwerk ersetzt. Klimaneutrale Abwärme entsteht aus diversen Wärmequellen unter anderem in einer Müllverwertungsanlage, der Abwasserwärmepumpe eines Klärwerks sowie anderen energieintensiven Industriebetrieben südlich der Elbe. Die Wärme wird in einem Speicherkreislauf zusammengeführt und auf das erforderliche Temperaturniveau gebracht. Um die Verbraucher nördlich der Elbe zu erreichen, bedarf es der neuen Elbequerung. Diese wird etwa zwei Kilometer westlich des Elbtunnels der Autobahn A7 vom Köhlfleethafen bei Finkenwerder in Richtung der nördlich gelegenen Elbchaussee gebohrt.
Der Spezialtiefbau von Implenia erstellt für den Start- und Zielschacht Schlitzwände mit einer Tiefe von bis zu 42 m. Zwischen den beiden Schächten wird mit einer Tunnelvortriebsmaschine ein 1,16 km langer Tunnel mit einem Durchmesser von ca. 4,5 m gebohrt, der mit Betonfertigteilen ausgekleidet wird. In den beiden Schächten entstehen Zugänge und Betriebseinrichtungen für den späteren Betrieb. Die Installationen der Technischen Gebäudeausrüstung und die Fernwärmeleitung mit Vor- und Rücklauf sind ebenfalls Auftragsbestandteil. Im Laufe des ersten Quartals 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.