Main Beam TVM stellen längsten Tunnel Südostasiens fertig
Die malaysische Hauptstadt Kuala Lumpur ist eine tropisch feuchte Metropole mit mehreren Millionen Einwohnern, in der das Trinkwasser bald knapp werden könnte. Darum gab das malaysische Ministerium für Energie, Grüne Technologien und Wasser (KeTTHA) einen neuen Tunnel in Auftrag, durch den Wasser aus dem im Regenwald gelegenen Fluss Semantan in die Hauptstadt geleitet werden soll, um den prognostizierten Versorgungsengpass für Haushalte und Industrie abzuwenden. Drei offene Main Beam TVM von Robbins mit einem Durchmesser von je 5,23 m haben 2014 den Vortrieb des Pahang-Selangor-Rohwassertunnels erfolgreich abgeschlossen, der mit 44,6 km auch der längste Tunnel in Südostasien ist und vom Bergzug Titiwangsa bis zu 1246 m überdeckt wird.
Aufgrund der stark schwankenden Bedingungen, einschließlich des festen Granits mit einer einaxialen Gesteinsdruckfestigkeit bis 200 MPa, diverser Verwerfungszonen und Quarzgänge, wurden drei separate Tunnelvortriebe geplant. Abschnittsweise wurde in der Nähe der Einlass- und Auslassportale im Sedimentgestein und im Granit Spritzbeton aufgebracht. KeTTHA beauftragte die Unternehmen Shimizu Corporation und Nishimatsu Construction aus Japan sowie die ortsansässigen Unternehmen IJM Corp. und UEM Builders Bhd. mit dem Bau.
Wegen der hohen Überdeckung und der schwierigen geologischen Gegebenheiten wurden alle Maschinen mit maßgeschneiderten Backloading-Bohrköpfen und langlebigen Meißeln mit großem Durchmesser ausgestattet. Die Bohrköpfe besitzen den kleinsten Durchmesser, der bislang an 19"-Schneidrollen eingesetzt wurde.
Die Bohrmaschinen konnten während der gesamten Projektlaufzeit sehr guteVortriebsgeschwindigkeiten aufrechterhalten, obwohl sie viele Herausforderungen zu bewältigen hatten, wie Verwerfungszonen, variierende Gesteinsformationen, hohe Gesteinstemperaturen und häufige Gewitter, bei denen die Maschinen abgeschaltet werden mussten. Aufgrund heißer Quellen drang bis zu 56 °C heißes Wasser in den Arbeitsbereich ein. Dennoch konnten Vortriebsraten von bis zu 49 m pro Tag (198 m pro Woche und 657 m pro Monat) erreicht werden. Diese guten Werte ließen sich zumindest teilweise auf das frühzeitige Aufbringen von Fasermörtel-Spritzbeton als primäre Gesteinsabstützung zurückführen. Diese Materialkombination, der fast nicht mehr quillt und eine Abbindezeit von nur 30 Minuten besitzt, sparte im Vergleich zu herkömmlichen Abstützungsmethoden enorm viel Zeit. Bei diesem Bauprojekt kam der von den japanischen Firmen Denka und MCM entwickelte Beton erstmalig außerhalb Japans zum Einsatz und stabilisierte die Tunnelwände selbst in losem Gestein.