Energietübbing:Der Tunnel als Wärmelieferant
Im Zuge erhöhter Mobilität und gleichzeitiger Forderung nach einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes rücken erneuerbare Energien in den Fokus. Neben Sonnen- und Windenergie kommt hierfür auch die Geothermie in Frage. Erdwärme lässt sich über die energetische Aktivierung erdberührter Bauwerke, z.B. Tunnel, nutzbar machen. Im Zuge des Ausbaus der Eisenbahnachse München–Verona wurde der im Bereich der Tiroler Gemeinde Jenbach liegende Tunnel in Teilen thermisch aktiviert, um den nahe gelegenen Bauhof mit Wärmeenergie zu versorgen.
Durch die seit 2012 erfolgte Datenerfassung des laufenden Betriebs des Tunnelthermiekraftwerks Jenbach sowie über zusätzlich erfolgte Versuche ist es möglich, detailliertere Aussagen zu Energiepotentialen und Möglichkeiten der energetischen Aktivierung zu geben. Diese im vorliegenden Fall aus geringen Tiefen entzogene Wärme wird zu Heiz- und Kühlzwecken von Gebäuden und Verkehrsstrukturen verwendet. Dabei ergaben sich Entzugsleistungspotentiale zwischen 25–40 W/m². Es konnte gezeigt werden, dass die Amortisationszeiten im Rahmen gängiger geothermischer Anlagen liegen.