Effizienter Einsatz von vorauseilenden Stützmitteln beim Arlinger Tunnel

Der 1,35 km lange Arlinger Tunnel ist Teil des ersten Bauabschnitts der Westtangente Pforzheim, der Verbindungsachse der deutschen Bundesstraßen 294 und 463 vom Schwarzwald zur Autobahn 8. Nach der Fertigstellung der Westtangente Pforzheim wird der Arlinger Tunnel zu einer deutlichen Verkehrsentlastung der Innenstadt von Pforzheim beitragen. Der zweispurige Gegenverkehrstunnel mit einem Querschnitt von ca. 90 m², zwei Pannenbuchten, eine Betriebszentrale, der Rettungsstollen mit einer Länge von 1,1 km sowie vier Querschläge wurden zum Großteil in bergmännischer Bauweise aufgefahren. Die Ausbruchsarbeiten begannen im Jahr 2019 und wurden sowohl im Spreng- als auch im Baggervortrieb durchgeführt.

Rohrschirmeinbau am Tunnelportal mit dem zweiarmigen Vortriebswagen
Credit/Quelle: DSI Underground
Rohrschirmeinbau am Tunnelportal mit dem zweiarmigen Vortriebswagen
Credit/Quelle: DSI Underground

Rohrschirmsystem mit Pressverbindung

Aufgrund der stark wechselnden Baugrundverhältnisse – Tone, Mergel und Kalkstein, Muschelkalk sowie Karsthohlräume – wurde das Rohrschirmsystem „AT – 139“ als vorauseilendes Stützmittel eingesetzt. Für den vollmechanisierten Einbau wurden die beiden Lafetten des Epiroc-Vortriebsbohrwagens Boomer E2C mit der AT-Rohrschirmautomatisation ausgerüstet. Hierbei kam die Pressverbindung der DSI Underground zum Einsatz die sich durch folgende Hauptvorteile auszeichnet:
Erhöhte Arbeitssicherheit
Verbesserte Tragfähigkeit
Optimierte Qualität und Auslastung
  Für den vollmechanisierten Einbau wurden die beiden Lafetten des Vortriebsbohrwagens mit der AT-Rohrschirmautomatisation ausgerüstet
Credit/Quelle: DSI Underground
Für den vollmechanisierten Einbau wurden die beiden Lafetten des Vortriebsbohrwagens mit der AT-Rohrschirmautomatisation ausgerüstet
Credit/Quelle: DSI Underground
Das Prinzip der Pressverbindung beruht auf einem vorgefertigten, verjüngten Rohrende, das mit seinem Gegenstück mittels eines hydraulischen Hohlkolbenzylinders kraftschlüssig verpresst wird. Im Gegensatz zu Schraubgewindeverbindungen weisen Pressverbindungen keine signifikanten Schwächungen der Tragfähigkeit im Bereich der Verbindung auf. Im Zuge des Einbaus der rund 10 km Rohrschirmrohre wurde auch deutlich, dass der Einsatz des Presssystems im Vergleich zu konventionellen Schraubgewinden einen signifikanten Beitrag zur zeitgerechten Fertigstellung der Vortriebsarbeiten geleistet hat. Durch den vollmechanisierten Einbau konnte auch in puncto Arbeitssicherheit im Tunnelvortrieb ein neuer Meilenstein gesetzt werden.
Zur Ausbruchssicherung wurden SN-Anker Typ SN20-180 und Selbstbohranker Typ DSI Hohlstab-System R32-250 eingesetzt, zur ergänzenden Voraussicherung kamen Rohrspieße 38 x 4 mm und 42,5 x 3 mm zum Einsatz. Im Dezember 2020 fand der Tunneldurchschlag statt; damit wurden die Vortriebsarbeiten erfolgreich und innerhalb des Zeitplans abgeschlossen.
Bauherr:
Regierungspräsidium Karlsruhe, Deutschland
ARGE:
ARGE Untertagebau Arlinger Tunnel
ÖSTU-STETTIN Hoch- und Tiefbau GmbH und JÄGER Bau GmbH
im Auftrag der
DACHARGE B 463 Westtangente Pforzheim BA 1.03
ÖSTU-STETTIN – JÄGER – REIF - GRÖTZ
Einheit:
DSI Underground Austria GmbH
Leistungen DSI Underground:
Herstellung, Lieferung, technische Unterstützung
Produkte DSI Underground:
AT – 139 Rohrschirmsystem mit Pressverbindung und einer Wandstärke von 6,3 mm, SN Anker Typ SN20-180, Selbstbohranker DSI Hohlstab-System R32-250, Rohrspieße 38x4 mm und 42,5x3 mm.
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