Dänemark

Acht unterirdische Großprojekte sind Teil des dänischen Infrastrukturplans 2035

Mit einem geplanten Investitionsvolumen von mehr als 22 Milliarden Euro ist der dänische Infrastrukturplan 2035 der größte in der Geschichte des skandinavischen Landes, das 2022 Gastgeber des World Tunnel Congress in Kopenhagen sein wird.

Im Rahmen der Vereinbarung sollen 14,2 Milliarden Euro in den Bau neuer Verkehrsinfrastrukturen investiert werden. Nicht weniger als acht Tunnelprojekte sind in diesem Plan enthalten.

Tunnelbauprojekte in Dänemark, die Bestandteil des nationalen Infrastrukturplans 2035 sind
Credit/Quelle: ITA-AITES
Tunnelbauprojekte in Dänemark, die Bestandteil des nationalen Infrastrukturplans 2035 sind
Credit/Quelle: ITA-AITES

Investitionen ins Straßen- und Schienennetz

Der Plan „Dänemark Voran“ zielt unter anderem darauf ab, eine Reihe bestehender Autobahnverbindungen und Straßen zu verbessern, aber auch neue Straßen zu bauen. Dänemark hat landesweit mit großen Verkehrsproblemen zu kämpfen, die die Umwelt durch hohe CO2-Emissionen belasten. 

Mit diesem Plan stellt die Regierung ihre Prioritäten für neue Investitionen und Initiativen im ganzen Land vor: von Investitionen in das Straßen- und Schienennetz, den öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr bis hin zu Initiativen, die auf Lärmbekämpfung, die Gebühreninfrastruktur und eine verbesserte Verkehrssicherheit ausgerichtet sind.

Um diese Ziele zu erreichen ist eine Reihe regionaler Maßnahmen erforderlich, insbesondere der Bau von Tunnelinfrastrukturen von Nord nach Süd:

Der Marselis-Boulevard-Tunnel: ein 2 km langer Tunnel, der als Teil einer neuen Straße geplant ist, die eine direkte Verbindung zwischen der Autobahn E45 und dem Hafen von Aarhus herstellt. Kosten: 365 Millionen Euro. Der Hafen von Aarhus ist der größte Containerhafen Dänemarks und weist eine sehr hohe Verkehrsdichte auf. Ein Tunnel wird dazu beitragen, eine direktere Verbindung zwischen dem Hafen von Aarhus und dem Autobahnnetz zu schaffen.

Eine dritte Limfjord-Querung: Es wird eine 20 km lange vierspurige Autobahn mit einem 600 m langen Absenktunnel unter dem Limfjord gebaut. Geschätzte Kosten: 940 Millionen Euro.

Erweiterung des Nordhavn-Straßentunnels: Ein 1,4 km langer Tunnel wird als Erweiterung des Nordhavn-Tunnels gebaut, um den Zugang zu Nordhavn und Lynetteholm in Kopenhagen zu verbessern. Der Nordhavn-Tunnel ist für die geplante städtebauliche Entwicklung des Kopenhagener Stadtteils Nordhavn unerlässlich. Es wurde beschlossen, den Tunnel als langen Tunnel vom bestehenden Nordhavnsvej-Tunnel bis zur Verlängerung des Kattegatvej zu errichten, mit Vorbereitung für eine mögliche zukünftige Østlig Ringvej (östliche Ringstraße).

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 07/2014 Dänemark

Erweiterung des U-Bahnnetzes in Kopenhagen

Die Erweiterung des U-Bahnnetzes in Kopenhagen ist Teil des Cityrings der dänischen Hauptstadt. Dabei werden zwei Tunnel von 1800 und 1600 m Länge nacheinander maschinell aufgefahren, sowie...

mehr
Ausgabe 03/2013 Injektion

Innovativer Injektionsschlauch schützt den Nordhavnsvej-Tunnel vor dem Wasserdruck der Ostsee

Der vierspurige Nordhavnsvej-Tunnel ist eines der derzeit größten Bauvorhaben in Kopenhagen und gehört zum Großprojekt Nordhavnsvej-  Vej- og Tunnelentreprise. Er unterquert auf 1,65 km Länge...

mehr
Ausgabe 03/2010 Schweiz

Die Sanierung des Gotthard-Straßentunnels steht an

Der 17 km lange Gotthard-Straßentunnel mit einer zweispurigen Röhre wird im Gegen-verkehr betrieben und hat parallel einen befahrbaren Ret- tungsstollen. Im 1980 eröffne- ten Tunnel müssen in den...

mehr
Ausgabe 02/2018 Norwegen

Durchschläge beider Röhren des Solbakk-Tunnels

Nach mehr als vier Jahren Vortrieb geschah Ende 2017 der Durchschlag der ersten Röhre des 7980 m langen Solbakk-Tunnels, des derzeit tiefsten Unterwasser-Straßentunnels der Welt. Der Tunnel gehört...

mehr
Ausgabe 02/2014 Monitoring

Datenmanagement und Risikoanalyse für Tunnelbauprojekte

Bei unterirdischen Baumaßnahmen ist es dringend erforderlich, während der Planungsphase sämtliche Risiken zu ermitteln und deren Kontrolle während des Baus zu gewährleisten, um ein vertretbares...

mehr