STUVA Nachrichten
STUVA-Tagung 2011
Richtigstellung Frühbucherfrist
In der letzten Ausgabe der STUVA-News in tunnel 3/2011 (Mai-Ausgabe) hat sich der Fehlerteufel an der Übersicht der Tagungsgebühren zu schaffen gemacht. Die reduzierten Tagungsgebühren gelten bei Anmeldung vor dem 30. September 2011, nicht bis Ende November wie in der Tabelle fälschlicherweise dargestellt (Tabelle 1).
Das Programm für die Vortragsveranstaltung im Rahmen der STUVA-Tagung vom 6. bis 8. Dezember ’11 auf dem Messegelände Berlin liegt vor. Unter dem Motto „Unterirdisches Bauen für zukunftsfähigen Umwelt- und Klimaschutz“ werden 42 Referenten im Rahmen der zweitägigen Vortragsveranstaltung den erwarteten 1.500 Teilnehmern die Basis für einen internationalen Erfahrungsaustausch in allen Bereichen des unterirdischen Bauens bieten. Die begleitende Fachausstellung und die Exkursionen am dritten Tag ergänzen das Programm und bieten zusätzlich Gelegenheit, bestehende Kontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen.
Umwelt- und Klimaschutz gewinnt einen immer höheren gesellschaftlichen Stellenwert. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Weltbevölkerung. Der damit ansteigende Bedarf an Mobilität kann wegen der begrenzten Flächen zum großen Teil nur durch unterirdische Verkehrsanlagen realisiert werden. Unterirdische Trassenführungen für den Transport von Menschen und Gütern vereinen in idealer Weise Mobilität bei gleichzeitiger Schonung der Ressourcen und Wahrung des Umwelt- und Klimaschutzes.
Dennoch zeigt sich zumindest in Deutschland bei Projekten aus der jüngeren Vergangenheit, dass Genehmigungs- und Planungsprozesse sich über einen sehr langen Zeitraum erstrecken mit der Folge, dass zu Beginn der Realisierung dann die notwendige Akzeptanz in der Gesellschaft fehlt. Wir werden uns deshalb mit dieser Thematik in einem Grundsatzvortrag auseinandersetzen.
Nach den vielen positiven Rückäußerungen zur Jubiläumsfeier werden wir erstmals im Rahmen einer „regulären“ STUVA-Tagung begabten Nachwuchskräften im „Jungen Forum“ die Gelegenheit geben, über die Faszination des Tunnelbaus zu berichten.
Wir laden Sie zu interessanten Gesprächen bei der STUVA-Tagung ’11 ein (Bild 1) und freuen uns darauf, Sie auf dem Messegelände Berlin begrüßen zu dürfen. Nutzen Sie die Online-Anmeldung auf www.stuva.de.
Vortragsprogramm Dienstag, 6. Dezember 2011
Eröffnung
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Ziegler, Vorsitzender des Vorstandes STUVA e. V., Köln
Begrüßung und Eröffnungsvortrag
Auswirkungen der großen Verkehrsprojekte und der Aufhebung der Kopfbahnhöfe auf die Verkehrsentwicklung in Berlin
Dr. Friedemann Kunst, Abteilungsleiter Verkehr; Burghard Horn, Referat Verkehrsentwicklungsplanung, Senatsverwaltung Berlin
Verleihung STUVA-Preis 2011
Grundsatzvortrag
Zuschauer, Gegner oder Beteiligte? – Die Rolle der Bürger bei Großprojekten
Dr. Hans-Peter Meister, Geschäftsführer IFOK GmbH, Bensheim
Internationale Großprojekte
Neueste Entwicklungen der Tunnelplanung für die Fehmarnbelt-Querung
Steen Lykke, Project Director Tunnel, Femern A/S, DK; Susanne Kalmar Pedersen, Project Leader; Wim Janssen, Project Leader, Rambøl-Arup-TEC Joint Venture, Virum, DK; Dr.-Ing. Karl Morgen, Geschäftsführer, WTM Engineers GmbH, Hamburg
Der Mont-Cenis-Basistunnel:
Stand von Planung und Ausführung
Alain Chabert, Lyon Turin Ferroviare SAS, Chambéry, F; Lorenzo Brino, Lyon Turin Ferroviare SAS, Turin, I
Der Brenner Basistunnel:
Von der Vision zur Realisierung
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Konrad Bergmeister, Vorstand der Brenner Basistunnel Gesellschaft BBT SE, Innsbruck, A
Gotthard Basistunnel:
Kernelement einer nachhaltigen Verkehrspolitik
Dr. sc. techn. Bauing. ETH Renzo Simoni, AlpTransit Gotthard AG, Luzern, CH
Liefkenshoek-Eisenbahnverbindung in Antwerpen:
Schildvortrieb und Bodenvereisung (Querschläge)
Ing. Johan Mignon, Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, NL Benelux, Antwerpen, B; Dipl.-Ing. Sascha Boxheimer, THV Locobouw/Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, Bereich Tunnelbau, Kallo, B; Prof. Dr.-Ing. Joachim Stahlmann, Institut für Grundbau und Bodenmechanik, TU Braunschweig
Top of Europe (Jungfraujoch):
Auswirkungen ungewöhnlicher Randbedingungen auf Projektierung und Baubetrieb beim neuen Rundgangstollen
Dipl. Bau-Ing. ETH/SIA Rolf Gabriel, Abteilungsleiter Untertagbau; Dipl.-Ing. Heinz Schmaus, Projektleiter, IUB Ingenieur-Unternehmung AG, Bern, CH
NBS Ebensfeld–Erfurt:
Der Reitersbergtunnel als Beispiel für baubetriebliche Optimierungen durch den Einsatz einer mobilen Sohlbrücke
Dipl.-Ing. Manfred Kicherer, Geschäftsführer; Dipl.-Ing. Niklas Hirche, Projektleiter, Alfred Kunz Untertagebau, München
Sicherheit im Tunnelbau
Unglück Waidmarkt Nord-Süd Stadtbahn Köln:
Sachstand und Konsequenzen, Berge- und Besichtigungsbaugrube, Weiterbau
Dipl.-Ing. Jörn Schwarze, Mitglied des Vorstandes; Dipl.-Ing. Rolf Pabst, Prokurist, Projektleiter Nord-Süd Stadtbahn, Kölner Verkehrs-Betriebe AG, Köln
Kompensationsinjektionen als aktiver Schutz für bestehende Bebauungen bei Tunnelvortrieben:
Planungsaspekte und Ausführungsbeispiele, Steuer- und Auswertesoftware
Dr.-Ing. Heiko Neher; Dipl.-Ing. Frank Allgäuer, Ed. Züblin AG, Zentrale Technik Tunnelbau, Stuttgart
Besondere Anforderungen an Logistik und Arbeitssicherheit bei der Ems-Dollart Unterquerung für eine Gasleitung zwischen Deutschland und den Niederlanden
Dipl.-Ing. Michael Harpf; Dr.-Ing. Klaus Rieker, Bereichsleiter, Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, Bereich Tunnelbau, Frankfurt/M.; Dipl.-Ing. Ulf Spod, Obmann für Schacht-, Stollen- und Tunnelbau, BG BAU, Frankfurt/M.
Ganzheitlicher Ansatz zur Bewertung der Sicherheit von Straßentunneln:
Methoden und Beispiele für Bauwerks- und Nutzersicherheit
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Markus Thewes; Dr.-Ing. Götz Vollmann, Lehrstuhl für Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb, Ruhr-Universität Bochum; Dr.-Ing. Frank Heimbecher, Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch Gladbach
Bautechnische Bewältigung geologischer Problemzonen mittels TBM am Gotthard-Basistunnel (Lucomagno/Piora/Tenelin)
Dipl.-Ing. Jens Classen, CSC Bauunternehmung AG, Lugano, CH
Rechtsfragen
Altlasten und schädliche Bodenveränderungen beim unterirdischen Bauen:
Schritte und Maßnahmen zur rechtssicheren Bewältigung des Konflikts zwischen Gefahrenabwehr, Sanierung und Erfüllung des Vertrages
Markus Vogelheim, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, CBH Rechtsanwälte, Köln
Nachhaltige Verträge für Tunnelbauprojekte – 5 Thesen für ein Kooperationsmodell
Dr. jur. Bastian Fuchs, LL. M., TOPJUS Rechtsanwälte, Schrobenhausen, Universität der Bundeswehr München; Prof. Dr. jur. Klaus Englert, TOPJUS Rechtsanwälte, Schrobenhausen, Humboldt Universität , Berlin
Junges Forum
Konsequente, computergestützte Anwendung der Beobachtungsmethode nach DIN 1054 zur Prozessadaption im Tunnelbau
Dr.-Ing. Felix Nagel, Zerna Ingenieure GmbH, Bochum
Entwicklung innovativer Konzepte und wirtschaftlicher Lösungen bei der Planung und Ausführung einer neuartigen Innenschalenkonstruktion für einen Straßentunnel in Stockholm
Dipl.-Ing. Jörg Steppuhn; Dipl.-Ing. Andreas Rädle, HOCHTIEF Solutions AG, Frankfurt/M.
Vergleichende Untersuchungen von Stauchelementen für den Einsatz in druckhaftem Gebirge
Dipl.-Ing. Anna-Lena Wiese, Lehrstuhl für Tunnelbau, Leitungsbau und Baubetrieb, Ruhr-Universität Bochum
Lösung besonderer logistischer Schwierigkeiten bei den Bauarbeiten des Pumspeicherkraftwerks Limberg II, Kaprun
Bmstr. Dipl.-Ing. (FH) Roland Schorn, Porr Tunnelbau GmbH, Wien, A
Festabend
Mittwoch, 7. Dezember 2011
Brandschutz
Aktuelle Entwicklungen beim baulichen Brandschutz von Straßentunneln in Deutschland
Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Friebel, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bonn; Dr.-Ing. Frank Heimbecher, Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch Gladbach
Moderne stationäre Brandbekämpfungsanlagen für Straßen- und Bahntunnel:
Vom Brandversuch zur Umsetzung
Dipl.-Ing. Max Lakkonen; Dipl.-Ing. Till Bremke, FOGTEC Fire Protection, Köln
Ergebnisse von Brandversuchen zur Beurteilung der Effizienz von Wassernebel-Brandbekämpfungsanlagen in Straßentunneln
Dr.-Ing. Roland Leucker, Geschäftsführer, STUVA e. V., Köln; Dipl.-Ing. Stefan Kratzmeir, IFAB Ingenieure für angewandte Brandschutzforschung GmbH, Rostock
Risikobetrachtung von Brandereignissen in schienengebundenen ÖPNV-Tunnelanlagen
Dr.-Ing. Jörg Schreyer, Geschäftsführer, STUVAtec GmbH, Köln
Tunnellüftung, Tunnelbetrieb
Brandlüftungskonzepte für europäische, unterirdische
S-Bahn-Systeme, dargestellt am Beispiel Genf (CEVA)
Dr. Andreas Busslinger, Projektleiter; Dr. Mattia Ferrazzini, Projektleiter; Dr. Peter Reinke, Projektleiter, HBI Haerter AG, Bern, CH
Gotthard Basistunnel:
Betriebslüftung für Normal- und Erhaltungsbetrieb, Rauch- und Brandgasabführung, Überdruckerzeugung
Frank Pochop, Leiter Projektierung und Rohbau; Simon Peggs, Oberbauleiter Rohbau-Ausrüstung, AlpTransit Gotthard AG, Luzern, CH
Ingenieurtechnische Bauwerksprüfung und -überwachung von Tunnel- und Haltestellenbauwerken innerstädtischer U-Bahnsysteme
Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach; Dipl.-Ing. Steffen Leppla, Institut und Versuchsanstalt für Geotechnik, Technische Universität Darmstadt; Dr.-Ing. Ulrich Osthöver; Dipl.-Ing. Volker Pulverich, Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH
Staub in Bahntunneln:
Ursachen, Risiken und Gegenmaßnahmen
Ingenieur Robert Lassy, Wiener Linien GmbH & Co KG, Wien, A; Dr.-Ing. Bernd Hagenah; Dr. Johannes Rodler, Gruner GmbH, Wien, A
Maschineller Tunnelbau
Technische und wirtschaftliche Vorteile durch Optimierung der technischen und operativen Schnittstellen bei Schildvortrieben am Beispiel des Großprojektes in Sotchi
Dr.-Ing. E. h. Martin Herrenknecht, Vorstandsvorsitzender, Herrenknecht AG, Schwanau
Hohe Vortriebsleistungen und lange Lebensdauer durch optimal an die geologischen Verhältnisse angepasste Wahl der Konstruktionsparameter bei Erddruckvortriebsmaschinen
Martin Eckert, Geschäftsführer, Robbins GmbH, Göppingen; Shinichi Konda, Chief Engineer, The Robbins Company, Solon, Ohio, USA
Verklebungen beim EPB-Vortrieb: Einflüsse, Klassifikation und neue Manipulationsverfahren
AOR Dipl.-Ing. Martin Feinendegen; Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Ziegler, Geotechnik im Bauwesen, RWTH Aachen; Dr. rer. nat. Markus Weh, Marti Tunnelbau AG, Bern, CH; M.Sc. Giovanni Spagnoli, Fugro Consult GmbH, Pfungstadt
Der europäische Röntgenlaser XFEL:
Erfahrungen bei der Bauausführung unter besonderer Berücksichtigung der Schildanfahrten und ausfahrten sowie der Durchschleppvorgänge
Dr.-Ing. Christof Gipperich, HOCHTIEF Solutions AG, Civil Engineering and Tunnelling, Essen; Dipl.-Ing. Gerhard Menke, ARGE Tunnel XFEL, HOCHTIEF Solutions AG, Schenefeld; Dipl.-Ing. Bernd Stüber, Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH, NL Tunnelbau, München
Schildvortriebe in Mexiko City:
Technische Herausforderungen an Vortriebstechnik und Tübbingdesign
Dr.-Ing. Ulrich Maidl; Dipl.-Ing. Marc Comulada, Senior Engineer, Maidl Tunnelconsultants GmbH & Co. KG, Duisburg; Ing. Adrián Lombardo, Direktor, Constructora Mexicana de Infraestructura Subterránea, S.A. (COMISSA), Mexico City, MEX
Zementfreie Mörtel für die Ringspaltverpressung beim maschinellen Tunnelvortrieb
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Matthias Pulsfort, Lehr- und Forschungsgebiet Geotechnik, Bergische Universität Wuppertal; Dr.-Ing. Christian Thienert, STUVA e. V., Köln
Pumpspeicherwerk Limmern: TBM-Vortrieb eines Zugangsstollens mit 8 m Durchmesser und 24 % Steigung
Dipl.-Ing. Peter Kirchhofer, Abteilungsleiter, Gruner AG, Basel, CH; Dipl.-Ing. Philippe Müller, Leiter Ressort Wasserbau, Axpo AG, Baden, CH; Dipl.-Ing. Manfred Voerckel, Aker Wirth GmbH, Erkelenz
Nord/Süd-Linie Amsterdam – Tunnelvortriebe neben Bohrpfahlgründungen:
TBM-Design, Setzungen, Kompensationsinjektionen, injizierbare Koppelungen bei Tübbingen
Ir. Frank J. Kaalberg, Design Manager; Ir. W.H. Nikolaas C. van Empel, Project Leader Tunnel Design, Adviesbureau Noord/Zuidlijn/Witteveen+Bos, Amsterdam, NL; Ir. Paul P.M.K. Janssen, Contractmanager; Ir. Joost F.W. Joustra, Projekt Leader Tunneling Process, Dienst Noord/Zuidlijn, Amsterdam, NL
Tunnelsanierung / Tunnelertüchtigung
Sachstandsbericht zur Sanierung von Eisenbahntunneln –
Beratungsergebnisse des STUVA-Arbeitskreises
Dipl.-Ing. Stefan Simon, DB ProjektBau GmbH, Frankfurt/M.
Gesamterneuerung Autobahn-Cityring Luzern:
Erste Bilanz innovativer Lösungen für Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen, Fahrbahnentwässerung, Lüftungssystem sowie Verkehrsführungslogistik
Dipl.-Ing. ETH eMBA Matthias Neidhart, Oberbauleiter Cityring, Abteilungsleiter; Dipl.-Ing. ETH Benoit Stempfel, stv. Oberbauleiter, Lombardi AG Beratende Ingenieure, Luzern, CH
Erfahrungen mit der Sanierung alter Eisenbahntunnel unter Betrieb am Beispiel des Pforzheimer Tunnels – Varianten, Wirtschaftlichkeit, Gesamtrisiken
Dipl.-Ing. Manfred Thömmes, Projektleiter Pforzheimer Tunnel, DB Projektbau GmbH, Frankfurt/M.; Dr.-Ing. Claus Erichsen, Geschäftsführer; Dr.-Ing. Jens Gattermann, Prokurist; Dr.-Ing. Martin Wittke, Geschäftsführer, WBI GmbH, Aachen
Unterirdisches Bauen in Berlin
Sanierung und Brandschutzertüchtigung alter U-Bahntunnel und -Haltestellen in Berlin: Bauliche Maßnahmen und Kosten
Dipl.-Ing. Hans-Christian Kaiser, Bereichsleiter U-Bahn; Dipl.-Ing. Uwe Kutscher, Abteilungsleiter Bautechnische Anlagen, Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG), Berlin
Geotechnische und geologische Herausforderungen beim Weiterbau der U-Bahnlinie U5 in Berlin-Mitte
Dipl.-Ing. Georg Breitsprecher, Abteilungsleiter; Dipl.-Ing. Helmut Haß, Geschäftsführer, CDM Consult GmbH, Berlin; Dipl.-Geol. Jörg Seegers, Projektleiter U5, Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG), Berlin
Aspekte der Planung der U-Bahnlinie U5, Berlin – Lückenschluss zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor
Dipl.-Ing. Paul Erdmann, Amberg Engineering AG, Regensdorf-Watt, CH; Dipl.-Ing. Torsten Brenner, Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG), Berlin; Dipl.-Ing. Josef Schmeiser, ISP Ziviltechniker GmbH, Wien, A; Dipl.-Ing. Michael Weizenegger, SSF Ingenieure GmbH, München
Schlusswort
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Ziegler, Vorsitzender des Vorstandes STUVA e. V., Köln
Exkursionen
Unsere Tagungsteilnehmer sind herzlich eingeladen, an einer der thematisch sehr unterschiedlich gestalteten Fachbesichtigungen teilzunehmen. Ein besonderes Highlight ist die als Sonderfahrt angebotene „U-Bahn-Cabrio-Tour“, die – außerhalb des eigentlichen Besichtigungsprogramms – am Mittwochabend (7. Dezember) stattfindet. Die Fahrten am 8. Dezember werden parallel angeboten. Deshalb ist hier nur die Teilnahme an einer Fahrt möglich.
Mit dem U-Bahn-Cabrio durch die Berliner Unterwelt
Wer Berlin „von unten“ kennen lernen will, dem bieten wir diese besondere Tour an. Es handelt sich zweifellos um die ungewöhnlichste Rundfahrt Berlins. Mit einem U-Bahn-Cabrio fahren Sie im offenen Wagen mit etwa 35 km/h auf einer wahren Entdeckungsfahrt durch die Berliner U-Bahn-Tunnel. Speziell abgestimmt auf die Teilnehmer der STUVA-Tagung wird die Tour fachkundig begleitet und es werden Erläuterungen zu den Sanierungsmaßnahmen am 100 Jahre alten Berliner U-Bahn-Netz sowie zur Architektur der Haltestellen gegeben. Führung nur in deutscher Sprache.
Neubau der U5 vom Alexanderplatz bis zum Brandenburger Tor
Der Weiterbau des ca. 2.2 km langen Streckenabschnittes der U5 zwischen den bereits bestehenden U-Bahnhöfen „Alexanderplatz“ und „Brandenburger Tor“ erfolgt im Schildvortrieb und umfasst die 3 Bahnhöfe „Berliner Rathaus“ mit Gleiswechselanlage, „Museumsinsel“ und den Kreuzungsbahnhof „Unter den Linden“. Dieses Projekt ist geprägt von technischen Herausforderungen, beginnend bei der Anbindung an den Bestand am Bahnhof „Brandenburger Tor“ bis hin zur Anbindung an die bestehende U5 am Roten Rathaus. An der Friedrichstraße wird die neue Trasse von der bestehenden U6 gekreuzt, wobei die Errichtung des zugehörigen Kreuzungsbahnhofs „Unter den Linden“ bei lediglich einjähriger Sperrung der Friedrichstraße bzw. Unterbrechung des Betriebes der U6 erfolgen muss. Die Unterquerung der Spree und des Spreekanals sowie die Herstellung des Bahnhofs „Museumsinsel“ werden mit Hilfe von Bodenvereisungen realisiert. Eigentlich wollten wir Ihnen im Rahmen unserer Exkursionen die Besichtigung der Baustellen der Linie U5 ermöglichen. Das ist leider auf Grund von unvorhergesehenen Verzögerungen des Baubeginns nicht möglich. Dennoch bieten wir Ihnen ein attraktives Programm rund um diese höchst anspruchsvolle Baumaßnahme. Gezeigt wird im Rahmen der Besichtigung der U-Bahnhof „Brandenburger Tor“ als Zielbahnhof für die Schildfahrt und Abbindungspunkt an den Bestand. Von dort geht es mit dem Bus weiter zu den archäologischen Fundstätten am zukünftigen U-Bahnhof „Rotes Rathaus“. Abschließend stehen Ihnen die Fachleute vor Ort nach einer Präsentation der baulichen Highlights des Projektes im Sitzungssaal des Roten Rathauses zu einer Detaildiskussion zur Verfügung. Führung nur in deutscher Sprache.
Ostkreuz – Der wichtigste Verkehrsknoten im Berliner Nahverkehr wird umgebaut
Der Bahnhof Ostkreuz gehört zu den am stärksten frequentierten Umsteigebahnhöfen im Berliner Nahverkehrsnetz. Für das Jahr 2015 prognostizieren Verkehrsexperten täglich 123.000 Ein-, Aus- und Umsteiger. Für rd. 411 Mio. Euro wird der Bahnhof unter laufendem Eisenbahnbetrieb bis 2016 umgebaut. Insgesamt 50 verschiedene Bauzustände sind erforderlich, bis eine moderne Verkehrsstation fertig gestellt ist, die dann eine optimale Verknüpfung zwischen mehreren ÖPNV-Systemen (Regionalverkehr, S-Bahn, Straßenbahn, Bus) gewährleistet. Im Infopunkt Ostkreuz wird zunächst umfassend über die komplexe Baumaßnahme informiert, anschließend bietet ein Baustellenrundgang Einblick in bauliche Einzelheiten. Führung nur in deutscher Sprache
Eine „rauchige“ Sache – Die Feuerwehr-Übungsanlage der BVG im U-Bahnhof Jungfernheide
Die Feuerwehr-Übungsanlage im U-Bahnhof Jungfernheide ist seit Juli 2003 in Betrieb und in ihrer Art einmalig in Deutschland. Die 350 m lange Anlage in dem nicht betrieblich genutzten Tunnel Richtung Tegel ist das Meisterstück von Gleisbau-Azubis der BVG. Sie verlegten dort 350 t Schotter, 540 Schwellen, 220 m Stromschiene und bauten eine Weiche zur Überführung eines ausrangierten Vier-Wagen-Zuges ein. Der Tunnelabschnitt ist außerdem mit allen notwendigen betrieblichen Einrichtungen (Not- und Infosäulen, Streckentelefone, Wasserversorgung usw.) ausgestattet. Diese Anlage dient heute zur Personalschulung für das Verhalten im Brandfall sowie zu Fremd- und Selbstrettungsübungen. Der Streckentunnelast ist durch ein Tor von den im Betrieb befindlichen U-Bahnanlagen getrennt. Hierdurch wird es möglich, den Tunnel künstlich zu verrauchen und die Übungen unter sehr realitätsnahen Bedingungen durchzuführen. Dementsprechend finden hier ständig Übungen in Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Polizei und Rettungsorganisationen (DRK, Technisches Hilfswerk) statt, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Das Besichtigungsprogramm besteht aus einem Einführungsvortrag, einem Film über eine Übung und einer Vorführung vor Ort. Führung nur in deutscher Sprache.
Fahrsimulatoren – Virtuelles U-Bahn-Fahren
U-Bahn-Bauen ist eine Sache, U-Bahn-Fahren eine andere. Möchten Sie einmal die Arbeit eines U-Bahn-Fahrers kennenlernen? Dann probieren Sie es doch einfach selbst aus. Nicht im Tunnel, sondern auf dem U-Bahn-Simulator der BVG. Virtuell also, aber täuschend ähnlich einer Fahrt in der U-Bahn-Wirklichkeit. Gewöhnlich absolvieren auf dem Fahrsimulator und dem damit verbundenen Stellwerksimulator die Berliner U-Bahn-Fahrschüler wichtige Teile ihrer Grundausbildung. Fahrlehrer und andere Teilnehmer können die Fahrt der Kollegen in der Simulator-Kabine genau verfolgen und festhalten, wann und wo Bedienungsfehler auftreten. Auch besonders kritische Situationen und Störungen sind simulierbar. Das Besichtigungsprogramm umfasst einen Einführungsvortrag, Besichtigungen des Fahrsimulators und des Stellwerksimulators sowie eine eigene Fahrt im Fahrsimulator. Führung nur in deutscher Sprache.
Baubezogene Stadtrundfahrt
Berlin ist eine Stadt mit vielen Gesichtern, eine Stadt des schnellen Wandels, in der die einzelnen Phasen der baulichen Stadtentwicklung deutliche Spuren hinterlassen haben. Abgestimmt auf die Teilnehmer der STUVA-Tagung liegt der Schwerpunkt dieser Tour auf Verkehrsbauten, die im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Berliner Innenstadt vor und nach 1990 entstanden, sowie Vorratsbauwerken der U-Bahn und innerstädtische Autobahntunnel. Wir laden Sie ein zu einer fachkundig geführten Rundfahrt zu sehenswerten Orten und Bauwerken der Berliner Baugeschichte. Dies sind nicht nur die üblichen „Sehenswürdigkeiten“, sondern es werden mit dieser Tour auch Einblicke in einige Skurrilitäten der Vergangenheit gewährt. Führung nur in deutscher Sprache.
BBI – Der neue Hauptstadt-Airport Berlin Brandenburg International
Das Konzept des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg-International (BBI) sieht einen modernen Flughafen mit kurzen Wegen vor, bei dem das Terminal zwischen den beiden parallel angelegten Start- und Landebahnen liegt. Dieser im Rohbau bereits fertig gestellte Flughafen (Eröffnung geplant für 2012) ist ein einzigartiger Verkehrsknoten und wird als ein Flughafen der neuen Generation gestaltet: kostengünstig, funktional, weltoffen und mit moderner Architektur. Mit dem BBI wird die Hauptstadtregion einen Airport mit besten Verkehrsanbindungen anbieten können: mit eigenem Autobahnanschluss, einem Fernbahnhof direkt unter dem Terminal und einem Anschluss an das Berliner S-Bahn-Netz. Insbesondere der 405 m lange, sechsgleisige ICE-Bahnhof mit seiner 3 km langen Tunnelanlage, steht für eine herausragende Bauleistung. In offener Bauweise wurde 9 m tief ins Grundwasser hinein eine Bahnanlage direkt unter das Hauptterminal gebaut. Die Besichtigung umfasst vor allem die unterirdischen Bahnanlagen sowie einige bauliche Highlights des Flughafens BBI. Führung in deutscher und englischer Sprache.
Innovation pur – der Bau moderner Schienenfahrzeuge
Berlin ist die weltweite Zentrale der Geschäftsführung von Bombardier Transportation. In unmittelbarer Nachbarschaft liegt in Hennigsdorf Bombardiers größter Engineering- und Produktionsstandort in Deutschland. Neben der Konstruktion und Produktion standorteigener Projekte, werden von hier aus auch andere Standorte in Deutschland und in aller Welt sowie Konsortialprojekte mit anderen Herstellern unterstützt. Bombardier konstruiert, baut und testet am Standort Hennigsdorf elektrische und dieselgetriebene Triebfahrzeuge und Reisezugwagen. Dazu gehören z.B. Züge für die Berliner U-Bahn, elektrische Regionalzüge für die DB AG und Hochgeschwindigkeitszüge für Deutschland und Skandinavien. Bedeutende Innovationen der letzten 100 Jahre kamen unter diversen Firmierungen aus diesem Werk. Diese Tradition setzt der jüngst vorgestellte Hochgeschwindigkeitszug Zefiro 380 fort. Im Rahmen der Besichtigung werden neben einem Standortüberblick die Vorfertigung der Motoren und die Endmontage für die diversen Schienenfahrzeuge gezeigt. Führung in deutscher und englischer Sprache.
Neuer STUVA-Mitarbeiter Dr.-Ing. Christian Thienert
Seit Mai 2011 unterstützt Dr.-Ing. Christian Thienert (Bild 3) die STUVA aktiv im Bereich Tunnelbau und Bautechnik. Er soll insbesondere den Kontakt zwischen der STUVA und ihren Mitgliedern weiter ausbauen und gemeinsame Forschungsinteressen sondieren. Im Fokus werden dabei Fragestellungen stehen, die unter Baustellenbedingungen nur schwer aussagekräftig zu belegen sind und daher genauerer Betrachtungen im real- oder halbtechnischen Maßstab bedürfen. Hierzu stehen am Sitz der STUVA in Köln Anlagen auf einer Hallengesamtfläche von 2.000 m² zur Verfügung.
Weiterhin wird sich Dr. Thienert auch im Bereich der öffentlichen Forschung auf dem Sektor Tunnelbau engagieren. Ein Ziel hierbei ist es, innovative Möglichkeiten unterirdischer Infrastruktur aufzuzeigen, um die Akzeptanz entsprechender Baumaßnahmen in der Bevölkerung zu erhöhen.
Im Rahmen seiner bisherigen Tätigkeit war Dr. Thienert bereits intensiv an Industrie-Forschungsprojekten im Bereich des maschinellen Tunnelbaus beteiligt. Schwerpunkte waren dabei unter anderem Fragen zur Stützdruckübertragung beim Vortrieb mit flüssigkeitsgestützter Ortsbrust und zur Ringspaltverpressung. Seine Kenntnisse hat er vor allem dazu eingesetzt, Schnittmengen tunnelbaurelevanter Bauingenieurdisziplinen wie Geotechnik und Baustofftechnologie mit der zugehörigen Maschinentechnik zu verknüpfen. Seine gerade beim Shaker-Verlag, Aachen, veröffentlichte Dissertation befasst sich mit der Thematik zementfreier Ringspaltmörtel.
Wir beraten Sie gerne zur Umsetzung Ihrer Forschungs -ideen. Sie erreichen Dr. Thienert in der Geschäftsstelle der STUVA.
SOLIT2 – Brandversuche und internationaler Workshop in Spanien
Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Safety of Life in Tunnels 2“ (SOLIT2) wurde am 22. und 23. Juni 2011 in Aesturien, Spanien, ein internationaler Workshop mit dem Titel “Fire Suppression Systems in Tunnels“ durchgeführt. Der Workshop stand am Ende einer vierwöchigen Versuchsphase, in der im Mai und Juni 2011 insgesamt über 30 Großbrandversuche in einem 600 m langen Versuchstunnel in San Pedro de Anes durchgeführt worden sind. Dabei kamen je zur Hälfte Poolbrände mit Brandlasten bis zu 100 MW sowie Feststoffbrände mit kompletten Lkw-Ladungen (Brandlast 100 MW, bestehend aus Holzpaletten) zum Einsatz. Der Versuchstunnel besitzt einen für Straßentunnel charakteristischen Querschnitt und ist mit einer Ventilationsanlage für Längs- und Halbquerlüftung ausgestattet.
Der zweitägige Workshop in Nordspanien vermittelte den Teilnehmern erste Informationen über die vorläufigen Ergebnisse des Projekts und einen Überblick über den aktuellen Stand der Entwicklung von automatischen Brandbekämpfungsanlagen (BBA) sowie die derzeit gültigen internationalen Richtlinien. Weitere Vorträge beschäftigten sich mit den im Projekt bearbeiteten Themenschwerpunkten numerische Simulation, Lebenszykluskosten und Kompensationspotenzial.
Höhepunkt des Workshops war für die Teilnehmer die Möglichkeit, an der Durchführung von großmaßstäblichen Brandversuchen im Rahmen des SOLIT2-Versuchsprogramms in unmittelbarer Nähe teilzunehmen. So wurden im Beisein der Teilnehmer ein Flüssigkeitsbrand mit einer Brandlast von 60 MW sowie ein Feststoffbrand aus einer vollständigen Lkw-Ladung Holzpaletten (Brandlast 100 MW) durchgeführt. Da Brandversuche in dieser Größenordnung nur sehr vereinzelt durchgeführt werden können, stellte der Workshop selbst für einschlägige Fachleute eine seltene Gelegenheit dar, derart kritische Brände hautnah zu erleben.
Die Wirkung der Wassernebelanlage konnten die Teilnehmer des Workshops unmittelbar selbst erleben. Trotz der sehr großen Paletten-Brandlast war es nach Aktivierung der Wassernebelanlage möglich, sich dem Brand bis auf 2 bis 3 m zu nähern. Nach übereinstimmender Meinung, insbesondere aus den Reihen der Feuerwehr, wird es durch den Einsatz der Wassernebelanlage erst möglich, sich dem Brand soweit zu nähern, dass ein effektiver Löschangriff durch Einsatzkräfte überhaupt möglich wird.
Neben den positiven subjektiven Eindrücken bestätigen auch die Messwerte die gute Wirkung der Wassernebelanlage: die Wärmefreisetzung wird reduziert, die Temperaturen in der Umgebung des Brandes sinken und die Sichtweiten bleiben dennoch akzeptabel.
Die Versuche haben gezeigt, dass mit einer BBA auch Brände beherrscht werden können, auf die die vorhandene Lüftung nicht ausgelegt ist (Bild 4).
Im deutschen Forschungsprojekt „SOLIT2“ werden insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Wassernebel-Brandbekämpfungsanlagen und anderen Sicherheitseinrichtungen in Tunneln untersucht. Ziel des Forschungsprojekts ist es, im Rahmen eines ganzheitlichen Tunnelsicherheitskonzepts Kompensationspotenziale durch den Einsatz von Brandbekämpfungsanlagen zu identifizieren und praxisgerechte Lösungen zu entwickeln. Des Weiteren werden numerische Berechnungsmodelle weiter entwickelt, um den Brandverlauf und die Löschwirkung beim Einsatz von Wassernebelanlagen mittels numerischer Strömungsmechanik (CFD = Computational Fluid Dynamics) zuverlässig vorhersagen zu können. Die Brandversuche dienen einerseits zur Optimierung der Wassernebelanlage und liefern andererseits die für die Entwicklung und Validierung der Software notwendigen Messdaten.
An dem Projekt sind neben der STUVA die Partner BUNG, Fogtec, Ruhruniversität Bochum und TÜV Süd beteiligt. Es wird unterstützt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Laufzeit 2009 bis 2011). Aktuelle Informationen zum Projekt erhalten Sie bei der STUVA oder im Internet unter www.solit.info.
Forschungsprojekt UpSafety: Training multidisziplinärer Einsatzkräfte – Abschlusskonferenz
Am 30. Juni 2011 fand in Terneuzen, Niederlande, die Abschlusskonferenz des Forschungsprojektes UpSafety statt, bei der dem anwesenden internationalen Fachpublikum und der Öffentlichkeit die wesentlichen Ergebnisse vorgestellt wurden.
Ziel des Projekts war die Optimierung der Rettungs- und Zivilschutzmaßnahmen in unterirdischen Anlagen. Seit Oktober 2009 wurden dazu in der zweijährigen Projektlaufzeit erfolgreich speziell auf den Einsatz in Straßentunneln, U Bahnanlagen sowie Tiefgaragen abgestimmte Trainingsprogramme für alle beteiligten Einsatzkräfte entwickelt.
Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen im Bereich der Sicherheit unterirdischer ÖPNV-Anlagen hat die STUVA die Leitung des Aufgabenbereichs „U-Bahnanlagen“ übernommen. Neben der STUVA waren an dem Forschungsprojekt fünf weitere Partner aus den Niederlanden, Belgien und Spanien beteiligt: Provinz Zeeland/NL als Projektkoordinator, Falk AVD/NL, Amberg Infraestructuras SA/E, Westerscheldetunnnel/NL und die Feuerwehr Gent/B.
Grundsätzlich ist bei einem Unfall eine konzentrierte Intervention aller beteiligten Einsatzkräfte – also von Feuerwehr, medizinischem Rettungsdienst, Leitstelle des Betreibers, Betriebspersonal, Polizei und Behördenvertretern – von entscheidender Bedeutung. Unter den zusätzlich erschwerten Bedingungen in untertägigen Anlagen gilt diese Anforderung umso dringlicher. Um das reibungslose Zusammenspiel dieser Akteure im Ernstfall sicherstellen zu können, muss ein multidisziplinärer Ansatz bereits im Training implementiert werden.
Im Projekt UpSafety sind daher unter Berücksichtigung aller bei Notfällen beteiligten Kräfte sogenannte ETE-Programme (Education-Training-Exercise) für Einsätze in Straßentunneln, U-Bahn-Stationen und unterirdischen Parkhäusern entwickelt worden. Das dreistufig aufgebaute Übungskonzept besteht aus den grundlegenden Bausteinen Ausbildung, Training und praktische Übungen. Zur Unterstützung des theoretischen Trainings ist im Rahmen des Projekts UpSafety eine spezielle Software entwickelt worden, die als Virtual-Reality-Tool dient. Diese Anwendung unterstützt eine realitätsnahe Simulation multidisziplinärer Einsätze in den zuvor genannten unterirdischen Anlagen. Der bislang ausschließlich in praktischen Übungen zu erzielende Lerneffekt kann damit zumindest teilweise bereits im theoretischen Ausbildungsteil erreicht werden. In der Folge können die Kosten für aufwändige praktische Übungen reduziert werden.
Am Vortag der Abschlusskonferenz wurden die entwickelten Konzepte in praktischen und theoretischen Übungen dem Fachpublikum demonstriert. Als praktische Anwendung wurde die Bewältigung eines realen Pkw-Brandes in einem eigens als Versuchanlage errichteten Parkdeck in Gent/B geübt. Die Abmessungen der Versuchsanlage (30,0 x 29,0 x 2,7 m) und die vorhandene Ausstattung mit leistungsstarken Ventilationseinrichtungen und passiven Brandschutzmaßnahmen erlauben eine realistische Nachbildung des Ernstfalls, ohne auf potenzielle Schäden an der Bausubstanz Rücksicht nehmen zu müssen.
Der Brand des entzündeten Fahrzeugs (Bild 5) griff innerhalb weniger Minuten auf ein benachbartes Fahrzeug über und führte zu einer sehr starken Rauchentwicklung. Als zusätzliche Schwierigkeit mussten bei dem Übungsszenario zwei in der Tiefgarage durch Brandrauch eingeschlossene, mobilitätseingeschränkte Opfer geborgen werden. Aufgrund der starken Verrauchung waren die Sichtverhältnisse extrem eingeschränkt und die Feuerwehrkräfte waren auf den Einsatz von Wärmebildkameras angewiesen.
Unter Leitung eines multidisziplinären belgischen Teams wurde das Übungsszenario ohne Probleme bewältigt. Im Ergebnis konnten die Opfer schnell evakuiert und die brennenden Pkw effektiv gelöscht werden (Bild 6).
Im Anschluss an die praktische Übung erfolgte in der Hauptwache der Feuerwehr Gent eine Demonstration des theoretischen Teils der multidisziplinären Ausbildung. Als Unfallszenarien waren je ein Brandereignis in einem Straßentunnel, einer U-Bahn-Station und einem Parkhaus zu bewältigen. Zum Einsatz kamen Teams aus den Niederlanden, Belgien und Rumänien, bestehend jeweils aus Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei sowie von Anlagenbetreibern. Die jeweiligen Szenarien wurden den Beteiligten und dem Fachpublikum mit Hilfe des entwickelten Virtual-Reality-Tools visualisiert (Bild 7).
Das an der Abschlusskonferenz teilnehmende Fachpublikum bewertete die entwickelten Trainingsszenarien, die durch die ausgeweitete Virtual-Reality-Anwendung unterstützt wurden, einhellig als gute Ergänzung zu bisher praktizierten Übungsverfahren.
Weitere Informationen zum Projekt UpSafety erhalten Sie bei der STUVA oder im Internet unter www.upsafety.eu
STUVA-Nachwuchspreis – Reisebericht
Anlässlich der Jubiläumstagung zum 50-jährigen Bestehen der STUVA im Juni 2010 unter dem Motto „Vergangenheit trifft Zukunft“ verlieh die STUVA erstmalig den STUVA-Nachwuchs-Preis. Als Sieger des Vortragswettbewerbs im „Jungen Forum“ gewann Dr. Jan-Niklas Franzius von der Ed. Züblin AG den Preis für seinen Beitrag „Geothermische Nutzung von TVM-vorgetriebenen Tunneln“. Die Endauswahl erfolgte aufgrund einer Bewertung durch das Publikum der Jubiläumsveranstaltung, wobei der Vortragsinhalt, die Art der bildlichen Darstellung und die Vortragsweise in die Beurteilung eingingen. Dr. Franzius überzeugte dabei auf allen Gebieten. Zwischenzeitlich konnte er den Preis, eine Reise für 2 Personen nach Dubai, entgegennehmen.
Diese Reise trat Dr. Franzius zusammen mit seinem Kollegen Dipl.-Ing. Wolf Friedemann Anfang April an. Beide sind bei Züblin am firmeninternen Forschungsprojekt „Geothermie in TVM-Tunneln“ beteiligt.
Sie besichtigten bei der „Roads and Transport Authority“ (RTA) insbesondere die hochtechnisierte Busleitzentrale in Dubai (Bild 8). Die RTA betreibt in Dubai mit der kürzlich eröffneten Metro (teilweise noch im Bau) und rd. 1.900 Bussen eines der modernsten Nahverkehrssysteme der Welt.
Die hochtechnisierten Busse ermöglichen den Mitarbeitern in der Leitzentrale eine Überwachung der Busse in Echtzeit (z.B. Videoüberwachung in den Bussen, Verkehrsmanagement, 3D-GIS-Stadtplandarstellung) und die Information der Fahrgäste in den Fahrzeugen und an den Bushaltestellen. Bei der Organisation vor Ort wurde die STUVA von der INIT AG unterstützt. Die INIT AG ist Mitglied der STUVA und weltweit führender Anbieter auf dem Gebiet der Telematik- und elektronischen Zahlungssysteme für Busse und Bahnen.
Außerdem informierten sich die Besucher über das derzeit im Bau befindliche 15,6 km lange Teilstück des “Strategic Tunnel Enhancement Programme” (STEP) in Abu Dhabi. Bei dem 2006 von der Abu Dhabi Sewerage Services Company (ADSSC) initiierten Projekt handelt es sich um einen insgesamt 40 km langen unterirdischen Abwasserkanal mit einem Durchmesser von 6,10 m. Das Projekt begegnet dem durch das stetige immense Wachstum der Region gestiegenen Bedarf an einem leistungsfähigen Abwassersystem.
Prof. Dr.-Ing. Dr.h.c. Ernst-Ulrich Hiersche 80 Jahre
Im Juni 2011 vollendete Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Ernst-Ulrich Hiersche sein 80. Lebensjahr.
Prof. Hiersche ist der STUVA seit Beginn seiner ehrenamtlichen Vorstandstätigkeit 1977 eng verbunden. Er hat sich mit seinem breit angelegten Wissensspektrum im Bereich Straßen- und Verkehrswesen stark für die Belange der STUVA eingesetzt und gestaltete ihren Aufstieg aktiv mit. Von 1979 bis 1981 und von 1985 bis 1997 war er Stellvertretender Vorsitzender der STUVA. Seit seinem Ausscheiden aus dem STUVA-Vorstand ist er Ehrenmitglied der STUVA und weiterhin gern gesehener Gast auf den STUVA-Tagungen. Bild 9 zeigt ihn in der Tonhalle Düsseldorf anlässlich des STUVA-Jubiläums zusammen mit den ehemaligen Vorstands- und nun Ehrenmitgliedern Dr.-Ing. Eduard Hamm und Assessor Wilhelm Brand
Das STUVA-/STUVAtec-Team wünscht Prof. Hiersche zu seinem Ehrentag alles Gute, insbesondere beste Gesundheit und weiterhin eine gute Zeit.